Der Rostocker Osthafenkurs war von 1952 bis 1954 eine temporäre Motorsport-Rennstrecke in Rostock. Die Streckenlänge betrug 4,6247 km.
Auf der Rennstrecke fanden nationale Auto- sowie Motorradrennen mit und ohne Beiwagen statt. Klassen waren u. a. Formel 2, Rennwagen und bei Motorrädern sowie verschiedene Hubraumklassen der Beiwagenmotorräder (auch als Gespanne oder Dreiradfahrzeuge bezeichnet).[1]
Die Rennstrecke war ein 4,6 Kilometer langer Rundkurs im Osten der Stadt, nahe der Unterwarnow in den heutigen Ortsteilen Dierkow-Ost und Brinckmansdorf. Die Strecke führte über Gutenbergstraße, Hinrichsdorfer Straße, Dierkower Damm und Petridamm. Fahrerlager, Boxen, Start und Ziel befanden sich in der Gutenbergstraße an der Schule.
Die vier wichtigsten Kurven bekamen besondere Bezeichnungen. Die Kreuzung Gutenberg-Hinrichsdorfer Straße wurde als „Kurve der Jugend“ bezeichnet. Von der Hinrichsdorfer Straße gelangte man über die „Kurve der Werften“ auf den Dierkower Damm. Die Kurve vom Dierkower Damm in den Petridamm wurde nach dem Besitzer des dortigen Zigarrengeschäfts als „Matthias-Berger-Kurve“ benannt. Vom Petridamm in die Gutenbergstraße gab es die „Kurve des Friedens.“
Die Streckenführung des Osthafenkurses ist in weiten Teilen heute noch vorhanden. Einzig der Petridamm ist heute nach der Anlage der Rövershäger Chaussee eine Sackgasse.
Veranstaltungen
Rostocker Osthafenkurs 1952
Am 20. April 1952 erfolgte die Einweihung der Rennstrecke mit dem ersten Lauf der DDR-Straßenmeisterschaft für Motorräder und Wagen vor geschätzten 100.000 Zuschauern. Paul Greifzu errang hier seinen letzten Sieg, bevor er auf der Dessauer Rennstrecke tödlich verunglückte.
Ein Jahr später fand am 28. Juni 1953 das zweite Rostocker Osthafenkursrennen statt. Wegen des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni und dem damit vom sowjetischen Militärkommandanten Oberst Barinow für Rostock verhängten Ausnahmezustand konnte das Rennen erst eine Woche später wie ursprünglich geplant beginnen.