Die bislang früheste bekannte schriftliche Erwähnung des Ortes kommt 1393 in den Lehenbüchern der Grafen von der Mark vor. Dort wird das Gut „to Rindesbike myt der wiltbane“ genannt.[4] Beim Grundwort des Ortsnamens – becke – handelt es sich um eine Gewässerbezeichnung, die heute mit „Bach“ übersetzt werden kann. Das Bestimmungswort könnte mit dem Begriff „Rind“ zusammenhängen. Nach Michael Flöer dürfte sich die Namensgebung des Ortes auf Viehweiden in der Nähe des Bachs oder seine Funktion als Tränge bezogen haben.[5]
Gemeindezugehörigkeit
Von 1843/44 bis zum 30. Juni 1969 war Rinsecke eine Ortschaft in der zum Amt Kirchhundem gehörenden Gemeinde Oberhundem. Am 1. Juli 1969 kam der Ort durch die kommunale Neugliederung zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.
Religionen
Bedingt durch die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Ortes zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen ist die Bevölkerungsstruktur heute noch überwiegend katholisch geprägt. Von 225 Einwohnern (inkl. Nebenwohnsitzen) gehören 148 der römisch-katholischen Kirche an, 39 sind evangelische Christen und zu 37 Einwohnern liegen dazu keine Angaben vor.[6]
Rinsecke gehört zur möglicherweise im 11. Jahrhundert gegründeten Pfarrei Oberhundem,[7][8] die heute Teil des Pastoralen Raumes Kirchhundem ist.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die katholische Kapelle St. Josef in Rinsecke wurde 1897 erbaut. Ein Ölgemälde mit der Darstellung des Heiligen Josef stammt aus Ecuador und ist ein Geschenk der Schwiegereltern der aus Rinsecke gebürtigen Frau Ursula Porras geb. Schulte-Wrede.[9] Das Martinusfenster stiftete der aus Rinsecke gebürtige Martin Volmert, früherer Landrat des Kreises Iserlohn.[10]
Naturdenkmäler
Der Engelbertstein auf dem gleichnamigen Berg westlich des Dorfes ist eine 10 bis 15 m hohe und 70 m lange Felsformation. Der Sage nach soll hier der Kölner Kurfürst Engelbert I. anlässlich einer Jagd gerastet haben.[11]
Wirtschaft und Infrastruktur
Johann Joseph Hanses-Ketteler aus Rinsecke gründete 1862 nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst mit fünf Brüdern das Forstkulturgeschäft Gebr. Hanses. Vor der Dienstzeit hatte er schon auf dem elterlichen Hof mit der Forstpflanzenzucht begonnen, was als Geburtsstunde dieses Gewerbezweigs in Deutschland gilt.[12]
Die Kinder des Dorfes Rinsecke besuchen den katholischen Kindergarten St. Lambertus im Nachbarort Oberhundem und die kath. Grundschule St. Katharina in Heinsberg. Weiterführende Schulen gibt es in Kirchhundem und Lennestadt.
↑Kreiskarte 1:50.000. Nr. 14. Kreis Olpe, Regierungsbezirk Arnsberg, 4. Auflage, 1975.
↑Kreiskarte 1:50000. Nr. 14. Kreis Olpe, Regierungsbezirk Arnsberg, 4. Auflage, 1975.
↑Margret Westberburg-Frisch (Hg): Die ältesten Lehnbücher der Grafen von der Mark (1392 und 1393). Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXVIII, 1). Münster 1967–1982.
↑Michael Flöer: Die Ortsnamen des Kreises Olpe. Bielefeld 2014. S. 202.