Am 1. November 1945 trat Moderhack in Braunschweig eine Stelle am Stadtarchiv und an der Stadtbibliothek an. 1946 war er im Gründungsvorstand des Vereins deutscher Archivare (VdA). 1947 folgte die Mitgliedschaft bei der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Am 1. März 1956 wurde er zum Nachfolger Werner Spieß’ im Amte des Direktors beider Braunschweiger Institutionen ernannt und behielt diese Stellung bis zu seiner Pensionierung 1970. Während dieser Zeit baute er das Stadtarchiv organisatorisch wieder auf und sorgte für die schnelle Rückführung und Wiedereingliederung der kriegsbedingt ausgelagerten Archivbestände Braunschweigs.
Mit über 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen, darunter zahlreiche, die erst nach seiner Pensionierung entstanden, gilt Moderhack als produktiver Wissenschaftler und Autor. Seine Bücher gehören zu den Standardwerken über die Geschichte von Stadt und Land Braunschweig.
Ende 2002 richtete Moderhack eine mit 125.000 Euro ausgestattete Stiftung ein, die seinen Namen trägt und deren Ziel es ist, Forschungsarbeiten zur niedersächsischen Landesgeschichte zu unterstützen. Nutznießer ist die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen, die auch die treuhänderische Verwaltung übernommen hat.[3] Sie ist zusätzlich nach seinem Sohn, dem Chemiker Dietrich Moderhack benannt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Die ältere Geschichte der Stadt Calau in der Niederlausitz. Dissertation. 1932, veröffentlicht 1933, DNB570905877.
Braunschweigs Stadtgeschichte (= Gerd Spies [Hrsg.]: Braunschweig, das Bild der Stadt in 900 Jahren. Band 1). Städtisches Museum Braunschweig, Braunschweig 1985, DNB860279367.
Besucher im alten Braunschweig. 1438–1913. Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig, Braunschweig 1992, DNB921550367.
Braunschweiger Stadtgeschichte mit Zeittafel und Bibliographie (= Gerd Spies [Hrsg.]: Braunschweig, das Bild der Stadt in 900 Jahren. Band 1). Überarb. Neuauflage. Wagner, Braunschweig 1997, ISBN 3-87884-050-0.
Hundert Jahre Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig 1861–1961. Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1961, DNB453415296.
Brunsvicensia judaica. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürger der Stadt Braunschweig 1933–1945 (= Braunschweiger Werkstücke. Band 35). Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1966, DNB456211535 (in der DNB als „Red.“ des Sammelbandes verzeichnet).
750 Jahre Rat der Stadt Braunschweig. 1231–1981 (= Arbeitsberichte aus dem Städtischen Museum Braunschweig. Band 39). Braunschweig 1981, DNB821004646.
Abriss der älteren Stadtgeschichte und einer Zeittafel. In: Jürgen Mertens: Die Geschichte der Stadt Braunschweig in Karten, Plänen und Ansichten. Hrsg. von der Stadt Braunschweig, Vermessungsamt. Braunschweig 1981, DNB820198994.
23 weitere Veröffentlichungen aus der Reihe Braunschweiger Werkstücke.DNB012943584.
Eckhard Schimpf: Braunschweigs Gedächtnis. Dr. Richard Moderhack ist mit 102 Jahren gestorben – Er war ein herausragender Erforscher der Stadtgeschichte. In: Braunschweiger Zeitung. 22. Juli 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Februar 2013; abgerufen am 15. September 2018 (Nachruf).
Einzelnachweise
↑Trauer um VdA-Gründungsmitglied Dr. Richard Moderhack. In: vda.archiv.net. Verband deutscher Archivarinnen und Archivare, 19. Juli 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juli 2010; abgerufen am 15. September 2018 (Meldung; der „mehr“-Link wurde nicht archiviert).
↑ abPeter Lufft, Jutta Brüdern: Profile aus Braunschweig. Hrsg.: Peter Lufft. 1. Auflage. Appelhans Verlag, Salzgitter 1996, ISBN 3-930292-03-3, S.22 [unpaginiert].