Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).
Rhenium(VI)-oxid kann durch Reaktion von Rhenium(VII)-oxid mit Dioxan und Wasser bei leichter Erwärmung gewonnen werden. Der als Zwischenprodukt entstehende Dioxankomplex wird bei 145 °C zersetzt, wobei der Komplex bei etwa 100 °C zunächst zu einer farblosen bis blaugrünen Flüssigkeit schmilzt, welche sich nach kurzer Zeit zu rotem Rhenium(VI)-oxid und flüchtigen Rhenium-freien Produkten zersetzt.[5]
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Rhenium(VI)-oxid ist ein feuchtigkeitsempfindlicher roter, purpurroter bis violetter geruchloser Feststoff,[2] mit grünen Glanz im Durchlicht.[6]
Rhenium(VI)-oxid besitzt eine charakteristische Kristallstruktur, die der Perowskit-Struktur ähnelt. Von dieser unterscheidet es sich nur durch das fehlende Zentralatom (bei Perowskit Calcium). Dabei ist jedes Rheniumatom oktaedrisch von Sauerstoffatomen umgeben, während sich die Sauerstoffatome jeweils zwischen zwei Rheniumatomen befinden. Es ist somit eine kubisch primitive Einheitszelle mit der RaumgruppePm3m (Raumgruppen-Nr. 221)Vorlage:Raumgruppe/221 und dem Gitterparameter a = 374,8 pm.[1]
Rhenium(VI)-oxid hat einige metallische Eigenschaften, so ist der spezifische Widerstand sehr niedrig und nimmt mit fallenden Temperaturen ab. Auch hat Rhenium(VI)-oxid metallischen Glanz.
Chemische Eigenschaften
Rhenium(VI)-oxid ist in Wasser, sowie verdünnten Säuren und Basen nicht löslich. Beim Kochen in heißen Laugen disproportioniert es in ReO2 und ReO4−.
Er reagiert mit Sauerstoff bei erhöhter Temperatur zu Rhenium(VII)-oxid. In konzentrierter Salpetersäure erfolgt Reaktion zu Perrheniumsäure. Er disproportioniert im Vakuum bei Temperaturen über 300 °C zu Rhenium(IV)-oxid und Rhenium(VII)-oxid.[5]
↑ abcGeorg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1616.
↑Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 1-4398-1462-7, S.345 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).