Egon Wiberg studierte seit 1921 Chemie an der Technischen Hochschule Karlsruhe (TH Karlsruhe) und schloss dies 1927 mit der Promotion ab. Er war ein akademischer Schüler von Stefan Goldschmidt und beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit dem Thema „Über den Abbau von Aminosäuren und Dipeptiden durch Hypobromit“. 1931 habilitierte er sich an der TH Karlsruhe.[1] 1932 erfolgte die Ernennung zum Abteilungsvorstand. 1936 wurde er außerplanmäßiger Professor an der TH Karlsruhe und 1938 kommissarischer Leiter des Extraordinariats (apl. Prof.) für Anorganische Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1943 war er Mitherausgeber des von Arnold F. Holleman begründeten „Lehrbuchs der Chemie“, das in völlig neuer Bearbeitung ab Sommer 1943 als Lehrbuch der anorganischen Chemie erschien. 1951 wurde er ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Anorganische Chemie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zu seinen Schülern gehört der Anorganische Chemiker Max Schmidt, der 1951 bei Wiberg[2] promoviert wurde.
Egon Wiberg ist Vater des 1934 geborenen Chemikers Nils Wiberg.[3]
Forschung
Arbeitsgebiete waren Hydride der chemischen Elemente Beryllium, Magnesium, Bor, Aluminium und anderer Metalle, sowie Phosphor-, Bor-, Silicium- und Borstickstoffverbindungen.[4]
↑Egon Wiberg: Über den Reaktionsverlauf von Substitutionen am Borchlorid. Hrsg.: TH Karlsruhe. L. Voss, Leipzig 1931 (dnb.de [abgerufen am 7. Mai 2024] Habilitationsschrift).
↑Klaus Koschel: Die Entwicklung und Differenzierung des Faches Chemie an der Universität Würzburg. In: Peter Baumgart (Hrsg.): Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine Festschrift (= Quellen und Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg. Band 6). Degener & Co. (Gerhard Gessner), Neustadt an der Aisch 1982, ISBN 3-7686-9062-8, S. 703–749; hier: S. 744.