Der NRW-Express (RE 1) war eine der ersten Regional-Express-Linien und verkehrte anfangs mit fünf und zwischenzeitlich bis zu acht Doppelstockwagen von Bielefeld über Dortmund, Düsseldorf und Köln nach Aachen. Vorläufer des heutigen Rhein-Weser-Express waren werktägliche Zwischenzüge des NRW-Express, die zur Taktverdichtung zwischen Bielefeld und Dortmund dienten. Zu dessen Entlastung wurde dann auf dem Abschnitt Bielefeld – Düsseldorf am 24. Mai 1998 der Westfalen-Express (damals noch mit der Liniennummer RE 11) eingerichtet.
Zum Fahrplanwechsel 2002 erfolgte eine Verlängerung dieses Zuglaufs von Düsseldorf über Dortmund und Bielefeld hinaus bis Minden, verbunden damit wurde die Liniennummer in RE 6 geändert. Im Gegenzug wurde der schlechter ausgelastete Abschnitt des NRW-Express zwischen Bielefeld und Hamm abgetrennt, damit sollte insbesondere die Pünktlichkeit der gesamten Linie verbessert werden. Für die Strecke Bielefeld – Minden bedeutete der neue Westfalen-Express montags bis freitags eine Verdoppelung des Nahverkehrsangebots.
Diese Interims-Linie wurde im Stundentakt planmäßig mit elektrischen Triebzügen der Baureihe 425 in Doppeltraktion befahren. Grund für die vorläufige Getrenntführung von RE 6 und RE 6a war die fehlende Notbremsüberbrückung der auf der Linie RE 6 (Minden – Düsseldorf) eingesetzten Doppelstockwagen, welche die Flughafenschleife Köln nicht befahren dürfen.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wurde der Wagenpark durch nachgerüstete Doppelstockzüge ersetzt, der RE 6 bis Köln/Bonn Flughafen verlängert und die Linie RE 6a eingestellt. Der RE 6 trägt seit der Verlängerung den Namen Rhein-Weser-Express.[1]
Zuglauf
Der Rhein-Weser-Express befährt insgesamt neun Eisenbahnstrecken:
die Bahnstrecke Hamm–Minden durchgehend (gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs auf den vom Güterverkehr abgesetzten Gleisen der viergleisigen Strecke.)
die Bahnstrecke Dortmund–Hamm durchgehend (gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs)
die Bahnstrecke Dortmund–Duisburg durchgehend (Fernverkehrsgleise, gemeinsam mit allen Zügen des Regional- und Fernverkehrs),
Der Rhein-Weser-Express verkehrt seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 tagsüber im Stundentakt von Minden nach Köln/Bonn Flughafen, seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 auch als Vollangebot auf der gesamten Linie von 7 Uhr bis 22 Uhr.[2] Bis zum Fahrplanwechsel Dezember 2010 gab es jedoch in Tagesrandlagen auch einzelne Züge mit den Wendepunkten Dortmund, Hamm und Bielefeld.
Der RE 6 verläuft auf einem großen Abschnitt parallel zu S-Bahnlinien. Er wird seit Dezember 2019 von National Express betrieben, die Desiro-HC-Züge in der RRX-Lackierung einsetzen. Die fahrplanmäßige Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h kann auf weiten Abschnitten ausgefahren werden.
Der Rhein-Weser-Express ist in Köln, Neuss, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Dortmund, Hamm, Bielefeld, Herford, Löhne und Minden mit dem übrigen Nahverkehrsnetz in Nordrhein-Westfalen bzw. Niedersachsen verknüpft. Zudem sichert er an einem Teil der Halte direkte Anschlüsse an den Fernverkehr.
Gemäß Qualitätsbericht 2007 des VRR hatten die Zugfahrten der RE 6 im Jahre 2007 eine durchschnittliche Verspätung von 3,6 Minuten und liegen damit etwas über dem Durchschnitt der RE-Linien in NRW. Die Quote der nicht vorhersehbaren Ausfälle lag bei circa 1,75 % aller Zugfahrten, womit sich der RE 6 ungefähr im Mittelfeld der RE-Linien in NRW bewegt.[3]
Der große Verkehrsvertrag, auf dessen Grundlage die Linie zwischen Dortmund und Düsseldorf betrieben wurde, wurde vom VRR am 12. Juni 2008 fristlos gekündigt, seitdem betrieb die DB ihn auf diesem Ast auf Basis einer Auferlegung. Am 19. Dezember 2008 entschied das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen, dass die Kündigung des „großen Verkehrsvertrages“ rechtswidrig gewesen sei. Die nordrhein-westfälischen Aufgabenträger haben einen gemeinsamen Ausschreibungsfahrplan vorgelegt, wonach die Linie RE 6 gemeinsam mit dem RE 5Rhein-Express ausgeschrieben werden soll. Betriebsaufnahme für den RE 6 war der 11. Dezember 2016.[4]
Im Rahmen der sogenannten Rhein-Ruhr-Express Interimsvergabe wurden die Leistungen vom Dezember 2016 bis zur Inbetriebnahme der Rhein-Ruhr-Express-Fahrzeuge durch DB Regio erbracht.[5]
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wird der Rhein-Weser-Express von der National Express Rail GmbH mit Fahrzeugen vom Typ Desiro HC betrieben.[6]