Das Dorf ist der höchstgelegene Ort der Gemeinde und liegt zwischen Neustadt und Höchstadt am südlichen Abstieg des Steigerwaldes zum Aischtal hin. Der Ort ist ein ungeregeltes Straßendorf entlang der Kreisstraße NEA 14. Er befindet sich inmitten eines ausgedehnten Wasser- und Landschaftsschutzgebietes. Die Lage ist sowohl exponiert am Südwesthang, mit weiter Aussicht über das tief aber sanft eingekerbte Tal des Kümmelbaches hinaus, als auch von Norden her in sehr wettergeschützter Lage zwischen ausgedehnten Forsten eingebettet.[5]
Geschichte
Rauschenberg wurde um 1426 als „Genshof“ erstmals namentlich erwähnt.[6] Eine frühere Besiedelung der Gegend bereits zu karolingischer Zeit im 8. oder 9. Jahrhundert wird angenommen. Mehr als ein halbes Dutzend Bodendenkmäler, Siedlungsreste und Grabanlagen vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung sind für Rauschenberg ausgewiesen.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden sowohl bürgerliche als auch adelige Besitzer genannt. Während der Markgrafenkriege (siehe Erster Markgrafenkrieg (1449–1450) und Zweiter Markgrafenkrieg (1552–1555)) und im Dreißigjährigen Krieg wurden Ansiedlungen zu Wüstungen. Spätestens im 16. Jahrhundert wurden das Schloss Rauschenberg und dessen Besitzer, die Seckendorff, die Hohenlohe und die Wurster von Kreuzberg (auch „Wurster von Creutzberg“) erwähnt.
Erst um 1705 wuchs der Ort wesentlich: Zu dieser Zeit wurden 45 Tropfhäuser für fremde Ansiedler errichtet.[7] Das neue Schloss, das gleich am Ortseingang von Dachsbach her malerisch gelegen ist und einen uralten Baumbestand besitzt, wurde von dem fuldaischen Geheimrat Georg Erasmus Wurster von Kreuzberg in den Jahren 1763 bis 1765 erbaut.[8] Das alte Schloss wurde gleichzeitig größtenteils erneuert. Beide sind von einer parkähnlichen Anlage umrahmt und noch in Privatbesitz.
Die geschützte, sonnenreiche Lage des Ortes am Südhang begünstigt Landwirtschaft, Obstanbau und Obsthandel. Beispielsweise sind große Erdbeerplantagen und Streuobstwiesen anzutreffen. Seit etwa Mitte der 1970er Jahre befindet sich am östlichen Rand des Neubaugebietes eine kleine Langzeit-Rehabilitationsstätte für therapiefähige Suchtkranke. Jahrzehntelang wurde die Einrichtung unter dem Namen Hort der Hoffnung anonym betrieben. Ab 1997 übernahm das Blaue Kreuz die Trägerschaft.[32]
Weiterhin gibt es einen Landgasthof und seit Anfang der 2010er Jahre ein Tonstudio. Ein im Ort ehemals vorhandenes Vollsortimenter-Einzelhandelsgeschäft und eine kleine Metzgerei haben in den 1980er Jahren keine Nachfolger gefunden.
Veranstaltungen
An Himmelfahrt veranstaltet der Gartenbauverein ein Frühlingsfest, am letzten Wochenende im August wird Kärwa gefeiert. Weiterhin gibt es unregelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen der Feuerwehr Rauschenberg, des Obst- und Gartenbauvereins, der Soldatenkameradschaft Rauschenberg und der Eigentümergemeinschaft der Anlieger der Wochenendsiedlung Am Haller.
Rauschenberg hat in der Ortsmitte eine Bedarfshaltestelle, die von zwei Buslinien bedient wird. Davon wird eine privat betrieben (243) und besitzt eher Schulbuscharakter, die andere (127) betreibt der VGN. Er bewirbt sie als Freizeitlinie „Aischgründer Bier-Express“ und gibt eigene Prospekte für Wanderer heraus. Ab Samstagnachmittag besteht keine Anbindung des Ortes an den ÖPNV. Dann ist die nächste Haltestelle im vier Kilometer entfernten Dachsbach.
Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB720137675, S.120.
Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S.155–156.
↑H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 120.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.137 (Erstausgabe: 1950).