Die Leitung des Kollegs ging in den nachfolgenden Jahrzehnten mehrere Male in andere Hände über. In der großen Zeit der Reorganisation der römischen Kurie durch Papst Sixtus V. (1585–1590) legte dieser die Leitung in die Hände der Kurie. Von 1591 bis 1602 übernahmen Jesuiten die Leitung, bis 1621 leiteten dann einige Dominikaner das Kolleg, dann erneut die Jesuiten und ab 1773 die Kongregation De Propaganda Fide. Von 1803 bis 1845 fand kein Lehrbetrieb am Kolleg statt, die Seminaristen wichen auf das Kolleg der Propaganda Fide, die heutige Päpstliche Universität Urbaniana, aus. Papst Leo XIII. (1878–1903) stellte das Seminar 1886 unter die Leitung der Resurrektionisten, 1890 wechselte es wieder zu den Jesuiten und 1897 zu den Benediktinern. Seit 1919 wird das Kolleg durch die belgische Benediktinerkongregation geleitet, seit 1956 durch die Abtei Chevetogne.[1] Derzeitiger Rektor ist Archimandrit Manuel Nin,[2] geistlicher Vater ist Giorgio Mifsud OSB[3] aus der melkitischen Diözese Akka in Israel.
Ritus
Die griechischen Seminaristen verteidigten über viele Jahre den alleinigen Gebrauch des byzantinischen Ritus und lehnten den lateinischen Ritus teilweise ab. Diese Tatsache führte zu ständigen Unstimmigkeiten mit den Studenten des lateinischen Ritus. Papst Leo XIII. beendete diese Unstimmigkeiten; er verwies auf die Einhaltung der Anordnungen aus der 1755 von Papst Benedikt XIV. (1740–1758) erlassenen Bulle Allatae sunt und wiederholte deren Gültigkeit. Er wies gleichfalls darauf hin, dass in der Kirche Sant’Atanasio dei Greci vier lateinische Altäre ständen und beide liturgischen Riten gleichberechtigt praktiziert werden könnten. Die Kirche Sant’Atanasio wurde durch Kardinal Santoni errichtet, sie ist eine Titelkirche, die liturgische Hauptkirche des Kollegs und der griechischen Gemeinde in Rom.