Der Präsident ist Vorsitzender des EZB-Direktoriums, welches die Geschäfte der EZB führt und sich um die Durchführung der Beschlüsse des EZB-Rates kümmert. Außerdem repräsentiert er die Bank im Ausland, zum Beispiel beim G-20-Gipfel. Der Präsident wird vom Europäischen Rat gewählt. Die reguläre Amtszeit beträgt acht Jahre, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.[2]
Die Wahl des ersten EZB-Präsidenten war hart umkämpft. Während Deutschland Duisenberg unterstützte sprach sich die französische Regierung für Trichet aus. Jacques Chirac argumentierte, dass die Besetzung der EZB-Spitze Frankreich im Gegenzug für die Ansiedelung der EZB in Frankfurt zugesagt worden sei. Helmut Kohl widersprach dieser Darstellung. Die Blockade wurde dadurch gelöst, dass Duisenberg zuerst einen französischen Vizepräsidenten erhielt und zusagte seine Amtszeit nur zum Teil zu absolvieren. Ihm sollte dann Trichet nachfolgen.[3] Obwohl Duisenberg nach seiner Wahl an eine solche Zusage nicht mehr gebunden war und dies auch stets kommunizierte sowie einen Rücktritt ablehnte, trat er dennoch aus Altersgründen gegen Mitte seiner Amtszeit zurück.[4]
Organisationsstruktur
Präsidenten
In der Geschichte der EZB gab es bisher vier EZB-Präsidenten.
Zuvor Ministerin für Außenhandel der Regierung de Villepin, Ministerin für Landwirtschaft und Fischerei im Kabinett Fillon I, Ministerin für Wirtschaft und Finanzen im Kabinett Fillon II, Direktorin des IWF.
Vizepräsidenten
Christian Noyer wurde nur für vier Jahre ernannt, so dass sein Rücktritt mit dem erwarteten Rücktritt von Duisenberg zusammenfällt. Seine Nachfolger, beginnend mit Loukas Papadimos, erhalten eine Laufzeit von acht Jahren.