Die Provinz Manabí (span.Provincia de Manabí) ist eine Provinz in Ecuador. Sie hat auf einer Fläche von rund 18.900 Quadratkilometern etwa 1,6 Millionen Einwohner (Stand Zensus 2022). Die Provinz liegt in der Küstenregion Ecuadors am Pazifischen Ozean. Ihre Hauptstadt ist Portoviejo. Weitere wichtige Städte sind der Marinestützpunkt Manta, Montecristi und Bahía de Caráquez.
Manabí verfügt über zahlreiche Strände. Vor allem diejenigen um Manta, Bahía de Caráquez und zwischen San Vicente und Canoa sind besonders bei einheimischen Touristen beliebt. Im Süden der Provinz um Puerto López befindet sich der Machalilla-Nationalpark, der auf 40.000 Hektar Küstenlinie und tropische Wälder umfasst. Daneben finden sich dort archäologische Grabungsstätten vor allem der Manta-Kultur aus dem 6. bis 16. Jahrhundert. Aber auch Objekte älterer Kulturen, namentlich der Chorrera- und Machalilla-Kulturen (2. und 1. Jahrtausend vor Chr.) und der Salango-Kultur (3. Jahrtausend v. Chr.), finden sich dort.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Provinz Manabí ist wie alle Küstenprovinzen Ecuadors landwirtschaftlich geprägt. Sie ist die bedeutendste Kaffeeanbauregion des Landes. Außerdem werden Kakao, Bananen, Mais, Reis, Baumwolle und viele tropische Früchte (zum Beispiel Melonen, Papayas, Ananas) angebaut. Daneben wird Viehzucht (Rinder) betrieben. An der Küste findet sich Fischerei, in nördlichen Regionen der Provinz auch Garnelen-Zucht.
In Montecristi, Jipijapa und Umgebung wird der sogenannte Panama-Hut, der sombrero de paja toquilla, geflochten, der in alle Welt exportiert wird.
Die Provinz Manabí war in präkolumbischer Zeit Sitz der Reiche der Manta und der Cara. Das Reich der Manta befand sich im Süden (um das von ihnen Jocay genannte heutige Manta), das der Cara im Norden der Provinz (um Bahía de Caráquez) und reichte bis in die heutige Provinz Pichincha. Die Manta, deren Reich von etwa 500 n. Chr. bis zur Konquista (um 1535) währte, waren hervorragende Seefahrer, die auf großen Flößen bis ins heutige Peru und nach Panama gelangten. Sogar Hinweise auf Fahrten bis nach Mexiko und Chile finden sich.
Unter spanischer Kolonialherrschaft war das Gebiet der heutigen Provinz Teil der Real Audiencia de Quito.
Im Oktober 1820 erklärten und erlangten nach und nach die Städte der heutigen Provinz Manabí ihre Unabhängigkeit und wurden dann Teil Großkolumbiens. Am 2. August 1822 gründete Simón Bolívar die Provinz Portoviejo des Departamento de Sur (heutiges Ecuador) von Großkolumbien. Diese wurde aber von Guayaquil aus regiert. Mit dem Gesetz über die territoriale Aufteilung Großkolumbiens vom 25. Juni 1824 entstand dann tatsächlich die Provinz Manabí, die die Kantone Portoviejo, Montecristi und Jipijapa umfasste. Sie gehörte wie die Provinz Guayas zum Departamento Guayaquil. Die Provinz blieb mit der Unabhängigkeit Ecuadors erhalten.
1878 wechselten die beiden damaligen Kirchspiele und heutigen Kantone Atacames und Muisne in die Provinz Esmeraldas.
Entwicklung der Einwohnerzahl der Provinz Manabí bei Volkszählungen seit 1990 zum jeweiligen Gebietsstand:
24 de Mayo (eingerichtet 1945, Hauptort: Sucre; am 24. Mai 1822 fand die Schlacht am Pichincha statt, eine entscheidende Schlacht im Unabhängigkeitskrieg)
Flavio Alfaro (eingerichtet 1988, Hauptort: Flavio Alfaro; Flavio Alfaro war Bruder des mehrmaligen ecuadorianischen Präsidenten Eloy Alfaro, wie dieser General und u. a. Kriegsminister Ecuadors)