Priestewitz ist urkundlich erstmals 1350 als Pristanewicz erwähnt. Der Name ist vermutlich von dem altsorbischenPristańovica, pristań „Anlegestelle“, also „Siedlung bei einer Anlegestelle“ zu deuten. Möglich wäre auch die Ableitung eines Personennamens. Dann wäre die Deutung von der Grundform Pri/Prestanovici als „Siedlung des Pri/Prestan“ zu verstehen. Weitere Formen des Ortsnamens waren 1350 Pristanewicz, 1378 Prystinwicz und Prystenewicz, 1406 Brostelwicz, 1418 Brestenewicz, 1420 Prüstewicz, 1535 Pruschtewitz, 1547/1551 Brostewicz und 1648 Pristewiz und Bristytz. Ab 1791 wurde der Name Priestewitz verwendet.[3]
Ortsgeschichte
Priestewitz gehörte 1378 zum Verwaltungsbezirk der Burg Großenhain. 1511 wird ein Herrengut genannt. Im nördlichen Teil der Flur befindet sich die Wüstung des Ortes Kunnershain. Eine weitere Wüstung ist Breßnitz. Bis zur Reformation besaß das Kloster Seußlitz Teile des Dorfes. Danach teilten sich das Prokuraturamt Meißen, das Schulamt Meißen und das Amt Hayn Anteile am Dorf Priestewitz. 1547 gehören sieben Hufen der Schule und weitere sieben Hufen dem Rat der Stadt Großenhain. Priestewitz musste jährlich drei Scheffel Wachweizen an das Kreisamt Meißen liefern, zu Weihnachten Amtsgetreide an die Elbe verfrachten, Baudienste leisten und zur Heerfahrt einen Fußknecht stellen. 1821 wird eine Windmühle erwähnt.
Mit dem Bau der ersten Ferneisenbahnline Leipzig–Dresden 1839 erhielt Priestewitz einen eigenen Bahnhof. Seine geografische Nähe zu Meißen und Großenhain brachte eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung für den Ort, der als wichtiger Verkehrsknotenpunkt gewisse Bedeutung erlangte.[4]
Im Herbst des Jahres 1843 führte die Königlich Sächsische Armee große Manöver in dem Gebiet um Priestewitz durch, dabei kam der Besetzung und Eroberung des Bahnhofes strategische Bedeutung zu.[5]