Das uralte, einst sehr angesehene und begüterte Geschlecht war in Sachsen, der Oberlausitz und Schlesien beheimatet. Der Legende nach soll es schon unter dem slawischen Heerführer Lecho in Polen und Böhmen bekannt gewesen sein. Es hatte einen gleichnamigen Stammsitz in der Oberlausitz nahe Thiendorf. Die Familie besaß Güter unter anderem in Auligk, Fuchshain, Hollsteitz, Langhennersdorf, Pomßen bei Leipzig, Wildschütz und Tackau.
1816 erwarb Christoph Friedrich von Ponickau das Schloss Osterberg in Bayern und errichtete ein Familienfideikommiss. Er war am 20. September 1815 in den Freiherrenstand erhoben worden. Seine Linie besaß in der Folge die Schlösser Osterberg, Hopferau (1839–1910), Niederraunau (1850–?), Füssen-Niederried und das Kloster St. Mang (1839–1909) in Füssen. In Füssen richtete die von Ponickausche Herrschaft einen Verwaltungsmittelpunkt für den südlichen Besitz und ein Patrimonialgericht I. Klasse ein. Der jeweilige Fideikommissherr von Osterberg mit Niederraunau war erblicher Reichsrat der Krone Bayern. Die Nachfahren dieser Linie sind – nach 1913 erfolgter Namens- und Wappenvereinigung mit den Freiherren von Malsen – die Freiherren von Malsen-Ponickau. Dieter von Malsen-Ponickau verkaufte 1995 den verbliebenen Familienbesitz Osterberg.
Wappen
Das Stammwappen ist gespalten und dreifach wechselweise von Silber und Rot geteilt. Auf dem Helm mit rot-weißen Decken ein goldener Doppelpokal, der mit drei grünen Sittichfedern besteckt ist.
Das Wappen der Freiherren von Malsen-Ponickau ist geteilt, oben in Rot ein silberner Schrägrechtsbalken (Malsen), unten das Stammwappen. Über dem Schild 2 gekrönte Helme mit rot-silbernen Decken, mit rechts einem wachsenden silbernen Pfau (Malsen), links einem oben mit 3 grünen Lorbeerblättern besteckten goldenen Doppelpokal (Ponickau).
Wolfgang Wüst: Adliges Gestalten in schwieriger Zeit. Patrimoniale Guts- und Gerichtsherrschaften 1806–1848 in Süddeutschland. In: Mark Hengerer, Elmar L. Kuhn, Peter Blickle (Hrsg.): Adel im Wandel. Oberschwaben von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Begleitbände zur Ausstellung in Sigmaringen, Band 1, Ostfildern 2006, S. 153–168, ISBN 3-7995-0216-5.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Deutscher Uradel. 1920, 21. Jahrgang, Justus Perthes Verlag, Gotha 1919.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1907, 8. Jahrgang, Justus Perthes Verlag, Gotha 1906, S. 610.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1871, 21. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1870, S. 509 f.