Der aus Norditalien stammende Ferrabosco war der Sohn des Maurermeisters Martino Ferrabosco. Ab 1542 war er in Diensten der Habsburger in Österreich und Ungarn tätig, wo er in den folgenden vierzig Jahren zahlreiche Renaissance-Bauwerke errichtete. Zunächst diente er als Soldat und Kriegsmaler in Ungarn. 1551 war er Hofmaler Kaiser Ferdinands I. in Wien. Seine genaue Rolle und Funktion in Prag in den darauffolgenden Jahren bleibt unklar. Nachdem er die schwierige Aufgabe der Donaubefestigung in Wien bewältigt hatte, wurde ihm 1556 die Reichsritterschaft (Ferrabosco di Lagno) verliehen. 1559 beklagt er sich beim Kaiser über sein geringes Gehalt und dass er über seinen vielen Bauaufgaben die Malerei vernachlässigen müsse. Um den Posten eines Bausuperintendenten in Wien bewarb er sich erfolglos, da er nie die deutsche Sprache erlernte. 1572 verschaffte ihm ein kaiserliches Empfehlungsschreiben das Ehrenbürgerrecht in Como. Im Jahre 1588 reichte er an Erzherzog Ernst sein Entlassungsgesuch ein und kehrte mit Vater, Ehefrau und Dienern an den Comer See zurück. Danach gibt es keine Nachrichten mehr von ihm.