Pierre von Foix wurde als zweiter Sohn von Gaston IV. Graf von Foix und Königin Eleonore von Navarra auf Burg Foix geboren. Er war der Neffe von König Ludwig dem Heiligen und Großneffe des Kardinals Pierre de Foix des Älteren. Als zweitgeborener Sohn nach seinem Bruder Gaston aufgrund der Primogenitur bei der Erbfolge unberücksichtigt, wurde er von seiner Familie früh für den geistlichen Stand vorgesehen.
Sein Onkel, der Kardinal, förderte die klassische Bildung seines Neffen und sandte ihn zum Studium an die Pariser Universität Sorbonne. Später schloss er seine akademische Ausbildung an der Universität von Ferrara unter Felino Sandeo, einem der berühmtesten Juristen jener Epoche, ab und promovierte zum Doktor beider Rechte.
Nach dem Abschluss seiner Studien reiste er mit Empfehlung des Kardinals von Foix in den Vatikan nach Rom, wo er eine Rede vor Papst Paul II. und dem Kardinalskollegium hielt. Noch vor Ort trat er als Franziskaner dem Orden der minderen Brüder bei, um wenig später vom Papst mit dem Amt eines Apostolischer Protonotars versehen zu werden.
Am 17. Mai 1475 wurde er zum Bischof von Vannes gewählt. Papst Sixtus IV. bestätigte seine Ernennung am 11. März 1476 und Foix behielt den Bischofsstuhl bis zu seinem Tod. Zusätzlich wurde er auch noch am 31. Juli 1475 zum Bischof von Aire ernannt.
Aufgrund seiner engen familiären Verbindung zum Königreich Aragón war Foix eng mit König Ferdinand I. von Neapel befreundet und besuchte diesen auch in seinem Königreich.
Pierre von Foix der Jüngere verstarb am 10. August 1490 in Rom und wurde in der dortigen, 1746 abgerissenen Kirche San Trifone in Posterula beigesetzt.
Literatur
Charles Berton: Dictionnaire des cardinaux, contenant des notions générales sur le cardinalat, la nomenclature complète…, des cardinaux de tous les temps et de tous les pays … les détails biographiques essentiels sur tous les cardinaux … de longues études sur les cardinaux célèbre … (= Encyclopedie Theologique. Band 31). Band 2. Hrsg. von Jacques Paul Migne. Paris 1857, Sp. 921 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Lorenzo Cardella: Memorie storiche de’ cardinali della Santa Romana Chiesa. Band 3. Pagliarini, Rom 1793, OCLC642878134, S. 200–202 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Fr. Petrus de Fuxo. In: Alfonso Chacón: Vitæ, et res gestæ Pontificvm Romanorum et S. R. E. Cardinalivm ab initio nascentis Ecclesiæ vsque ad Vrbanvm VIII. Pont. Max. Rom 1630, Sp. 1259 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).