Nach Niccolò II. d’Este war sein Bruder Marquis Alberto I. d’Este für wenige Jahre an der Macht. Er förderte Kunst und Wissenschaft und erhielt von Papst Bonifatius IX. das Privileg der Eröffnung einer Universität. Die Gründung am 4. März 1391 war das erste kulturelle Ereignis in Ferrara.
Anfang des 16. Jahrhunderts kamen viele Studenten von anderen Universitäten zur kleineren und billigeren Universität von Ferrara, um dort günstiger einen Abschluss zu erwerben, so etwa Paracelsus und Nicolaus Copernicus. Der ermländische Kanoniker, der als Astronom berühmt wurde, erwarb am 31. Mai 1503 im bischöflichen Palast den Doktorgrad des kanonischen Rechts, nachdem er in Bologna und Padua studiert hatte, wie seine Urkunde[4] besagt. Ähnlich auch Michael Beuther v. Carlstadt, Humanist, Universitätslehrer und polit. Berater der Würzburger Fürstbischöfe u. a. beim Augsburger Reichs- und Religionsfrieden, der nach Studien in Marburg, Wittenberg, Padua, Bologna und Rom in Ferrara bei Renatus Catus zum Dr. iur. utr. promovierte.
Autor Johann Gottfried Seume besuchte Anfang Februar 1802 Ferrara und zeigte sich beeindruckt von der Bibliothek der Universität, beschrieb sie als „ziemlich ansehnlich“ und fand dort auch das Grab und Originalhandschriften von Ariost.
Literatur
Alessandro Visconti: La storia dell’università di Ferrara (1391–1950). Zanichelli, Bologna 1950.
Ladislao Münster: Die Universität Ferrara und die Blütezeit ihrer Medizinschule im 15. und 16. Jahrhundert. In: Die Grünenthal Waage. Band 7, Heft 2, Stolberg/Rheinland 1968.
Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus im Jahr 1802. Leipzig 1803, Seite 147
↑Members of AARC. In: alps-adriatic.net. Rector’s Conference of the Universities of the Alpes Adriatic Region, abgerufen am 14. September 2019 (englisch).
↑Lothar Mundt (Hrsg.): Rudolf Agricola. De inventione dialectica libri tres. Drei Bücher über die Inventio dialectica. Auf der Grundlage der Edition von Alardus von Amsterdam (1539). In: Frühe Neuzeit. Band 11, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1992, weiters Verlag Walter de Gruyter, 1992, ISBN 3-11-094256-9, S. 568, (Digitalscan).
↑„Nicolaus Copernich de Prusia … qui studuit Bononie et Padue“ In: Andreas Kühne (Hrsg.): Documenta Copernicana: Urkunden, Akten und Nachrichten. Texte und Übersetzungen (= Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe Band VI/2), S. 62–63 (Google Books).