Phospholipase A2
Masse /Länge Primärstruktur
ca. 120 Aminosäuren
Kofaktor
Calcium
Bezeichner
Gen-Name(n)
PLA2G1B , PLA2G2A , PLA2G2D , PLA2G2E , PLA2G2F , PLA2G3 , PLA2G4A , PLA2G4B , PLA2G4C , PLA2G4D , PLA2G4E , PLA2G4F , PLA2G5 , PLA2G6 , PLA2G10 , PLA2G12A
Enzymklassifikation
EC, Kategorie
3.1.1.4 , Phospholipase
Reaktionsart
Hydrolyse
Substrat
Phosphatidylcholin + H2 O
Produkte
1-Acylglycerolphosphocholin + Carboxylat
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon
Eukaryoten , Proteobakterien
Angriffspunkte verschiedener Phospholipasen
Phospholipase A2 (korrekt: Phosphatidylcholin-2-acylhydrase , kurz PLA2 ) heißen Enzyme , die Fettsäuren vom C2-Atom von Phosphoglyceriden abspalten. Sie sind damit unverzichtbar für Eukaryoten beim Abbau dieser Stoffe, aber auch als Anfangsreaktion bei der Biosynthese der Prostaglandine . Außerdem enthalten die Gifte der Schlangen , Waranartigen , Insekten , Dornenkronenseesterne und mancher Weichtiere diese Enzyme. Säugetiere besitzen mindestens vier PLA2-Typen, der Mensch hat 16 Isoformen. Mutationen im PLA2G6 -Gen können zur seltenen erblichen Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn und zum Karak-Syndrom führen.[ 1] [ 2]
Klassifikation
Die Einteilung der PLA2 erfolgt nach Lokalisierung in sezernierte und zytosolische Phospholipasen A2 .
Die sezernierten PLA2 sind überwiegend in Amnioten zu finden, 19 sind von Gliederfüßern bekannt und zwei von Cnidarien . Nahezu alle bekannten PLA2 von Reptilien kommen in Nattern- und Vipernartigen vor, drei in Krustenechsen . Alle PLA2 von Reptilien und Gliederfüßern werden von der Giftdrüse sezerniert und wirken als Toxin und Allergen . Die Ausschüttung von PLA2 in höheren Säugetieren ins Blutplasma kann aus mehreren Gründen erfolgen, der wichtigste ist Signaltransduktion bei der Entzündungsreaktion . Manche Isoformen können nach Sekretion in der Zellmembran lokalisiert sein.
Die zytosolischen PLA2 wurden bisher nur in Vierfüßern und im Zebrabärbling gefunden, weiterhin in Pflanzen und Proteobakterien .
Beim Menschen können verschiedene Isoformen der PLA2 nicht nur in verschiedenen Zelltypen lokalisiert, sondern auch für unterschiedliche Substrate spezifisch sein. Menschliche PLA2 sind:
sezerniert: PLA2G1B, PLA2G2A, PLA2G2D, PLA2G2E, PLA2G2F, PLA2G3, PLA2G5, PLA2G10, PLA2G12A
zytosolisch: PLA2G4A, PLA2G4B, PLA2G4C, PLA2G4D, PLA2G4E, PLA2G4F, PLA2G6, PLA2G12A
Katalysierte Reaktion
Das Enzym aus der Familie der Esterasen katalysiert die hydrolytische Spaltung von Phospholipiden am zweiten Kohlenstoff -Atom (β-C-Atom).
Dabei kommt es u. a. zur Freisetzung von Arachidonsäure aus Membranlipiden .
Die Phospholipase A2 kann durch Glukokortikoide gehemmt werden, was die Synthese von Eikosanoiden einschränkt und damit entzündungshemmend (anti-inflammatorisch) wirkt.
Bedeutung für das Auftreten einer koronaren Herzkrankheit
In einer im Mai 2010 veröffentlichten Studie untersuchten die Autoren an 79 036 Patienten, inwieweit der Phosholipase-A2 -Spiegel mit dem Risiko des Auftretens einer koronaren Herzkrankheit , eines Schlaganfalls oder Todesfalls verknüpft war. Dabei zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang, der erhöhte Phosholipase-A2 -Werte im Blut gleichauf mit den Risikowerten von Bluthochdruck oder hohem LDL-Cholesterin -Spiegel im Blut stellte.[ 3] [ 4]
Siehe auch
Einzelnachweise
↑ UniProt O60733
↑ Suchergebnis bei UniProt, nach Taxon sortiert
↑ Koronare Herzkrankheit: Entzündungsmarker ebenso verantwortlich wie Bluthochdruck und LDL-Cholesterin. Meldung in The Lancet vom 30. April 2010.
↑ The Lp-PLA2 Studies Collaboration. Lipoprotein-associated phospholipase A2 and risk of coronary disease, stroke, and mortality: collaborative analysis of 32 prospective studies. Lancet 2010; 375: 1536. doi :10.1016/S0140-6736(10)60319-4 .
Weblinks