Am 12. Jänner 1465 bewilligte Papst Innozenz VIII. die Abtrennung des Ortes Leopoldau von der Mutterpfarre Kagran, was diese neue Pfarre zur ältesten des heutigen Bezirkes Floridsdorf macht. Vor Ort bedurfte die Umsetzung des päpstlichen Willens erst eines verheerenden Hochwassers der Donau im Jahre 1489, womit Leopoldau von Kagran auf Dauer getrennt erschien. Mit Fürstbischof Friedrich II. und Offizial Johannes Kaltenmarkler von der Diözese Passau wurde die Trennung 1489 beurkundet. Die bestehende Kapelle wurde zur Pfarrkirche erhoben und erhielt das PatroziniumMaria im Elend oder Maria auf der Flucht nach Ägypten.[2] In die Zeit der Pfarrerhebung fällt die Errichtung des südlich der Pfarrkirche gelegenen Leopoldauer Friedhofs.
Am 1. Jänner 2024 wurde die Pfarre Leopoldau in Der Weg Jesu umbenannt und um das Gebiet der ehemaligen Pfarren Auferstehung Christi, Don Bosco, Heiliges Kreuz und Herz Jesu erweitert. Die Pfarrkirche Leopoldau ist seither die Pfarrkirche der Pfarre Der Weg Jesu und die Kirche der Teilgemeinde Leopoldau.[3]
Die ursprünglich gotische Kirche wurde bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahre 1683 zerstört. Die jetzige Kirche wurde 1696 unter Propst Christoph II. vom Stift Klosterneuburg errichtet. Nach mehreren Renovierungen in den folgenden Jahrhunderten erhielt sie 1952 ihre heutige Gestaltung.[5]
Das steil proportionierte Langhaus trägt ein Satteldach; die Fassade ist durch Lisenen gegliedert. Die Belichtung des Innenraums erfolgt durch hoch gesetzte kurze Rundbogenfenster. Die Westfassade ist durch einen geschweiften Blendgiebel abgeschlossen und umfasst das kleine Rechteckportal mit Sprenggiebelbekrönung. An der Nordfassade befindet sich der ehemalige Portalvorbau mit abgerundeten Ecken; im Volutengiebel steht eine Figur der Madonna aus der Zeit um 1700. Im Osten schließt an das Langhaus der niedrigere Chor mit polygonalem Schluss und pilastergegliederter Fassade an. Der Turm mit zweizonigem Aufbau, rundbogigen Schallfenstern und einem hohen Doppelzwiebelhelm ist an der Nordseite im Chorwinkel halb eingestellt; südlich liegt die 1750 errichtete Sakristei mit modernem Zubau.
Die Kirche umschließt einen dreijochigen Saalraum, in dessen westlichem Ende die auf toskanischen Säulen ruhende Empore errichtet ist. Hinter dem barocken Hochaltar befindet sich im Chorschluss eine monumentale Kreuzigungsgruppe, deren Kruzifix aus der Zeit um 1700, die Figuren der Heiligen Maria und Johannes aus der Mitte des 18. Jahrhunderts datieren. Einige der Figuren stammen vom Hochaltar der (alten) Heiligenstädter Kirche, St. Michael. Laut Vertrag 29. Jänner 1723 vom Hof-Bildhauer Franz Caspar geschaffen.