Im Jahr 1883 folgte er dem Ruf der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf den Lehrstuhl für Chirurgie. 1888 bewirkte er einen Neubau der Universitätsklinik. An der Freiburger Universität machte er sich auch in organisatorischer Hinsicht einen Namen. Er setzte sich für die Unterteilung der Chirurgie ein und richtete vier planmäßige Extraordinariate ein. Er entwickelte die sakraleRektumresektion. 1884 hatte er bereits einen hochsitzenden Mastdarmkrebs operiert.[4] Im Februar 1890 operierte er Eduard Salomon, der im Duell Vering–Salomon schwer verletzt worden war und sechs Tage später starb. 1900/01 war Kraske Prorektor der Albert-Ludwigs-Universität. Seine Antrittsrede befasste sich mit der Entwicklung der Medizin im 19. Jahrhundert. 1919 emeritiert, starb er im Alter von 79 Jahren. Sein Sohn Hans Kraske wurde ebenfalls Chirurg.
Am 8. Juli 1917 war er der Operateur, der die Kopfwunde des abgeschossenen Rittmeisters Manfred Freiherr von Richthofen, im Feldlazarett Nr. 76 in Kortrik, chirurgisch versorgte. Er wird im Krankenblatt als Obergeneralarzt Prof. Dr. Kraske genannt.
1918 wurde er mit 67 Jahren als Obergeneralarzt à la suite gestellt.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Zur Exstirpation hochsitzender Mastdarmkarzinome. In: Archiv für klinische Chirurgie. Band 33, 1886, S. 563 ff.
Ueber die Behandlung der Entzündung. Eine akademische Rede. Freiburg 1900.
Die sacrale Methode der Exstirpation von Mastdarmkrebsen und die Resectio recti. In: Berliner Klinische Wochenschrift. Band 24, Nr. 48, 1887, S. 899–918.
↑Dissertation: Beiträge zur Lehre von dem Einflusse der Nerven auf die Ernährung der Gewebe
↑Habilitationsschrift: Experimentelle Untersuchungen über die Regeneration der quergestreiften Muskeln.
↑Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 51.