Die Parlamentswahlen in der Mongolei 1990 waren die ersten Wahlen in der Mongolei nach Einführung eines Mehrparteiensystems.
Wie in den anderen Ländern des sozialistischen Lagers war es 1989 auch in der Mongolei zu Protesten und zum Sturz der Einheitspartei gekommen. Es wurde ein Zweikammersystem geschaffen: Neben dem Großen Staats-Chural wurde die Baga Chural als zweite Kammer eingeführt. Gewählt wurde im Mehrheitswahlrecht, was der Mongolischen Revolutionären Volkspartei als einziger gut organisierter Partei, der eine zersplitterte Opposition entgegenstand, zugutekam.
Die erste Runde der Parlamentswahl fand am 22. Juni 1990 für den Großen Staats-Chural statt. Die Stichwahlen wurden gemeinsam mit den Wahlen zur Baga Chural am 29. Juni durchgeführt.
Die Mongolische Revolutionäre Volkspartei erhielt 60 % der Stimmen und aufgrund des Mehrheitswahlrechtes 358 Sitze (86 %). Die Wahl war von Unregelmäßigkeiten überschattet. 28 Sitze blieben aufgrund Unregelmäßigkeiten unbesetzt.[1] Als Ergebnis der Wahl wurde Punsalmaagiin Otschirbat zum Sprecher des Großen Staats-Churals gewählt und Daschiin Bjambasüren wurde zum Premierminister ernannt.
Ergebnisse des Großen Staats-Chural
Ergebnisse der Baga Chural:
Literatur
- Quelle für die Wahlergebnisse 1990: Nohlen, D, Grotz, F & Hartmann, C (2001) Elections in Asia: A data handbook, Volume II, Seite 490 ISBN 0199249598
Einzelnachweise
- ↑ William R. Heaton: 'Mongolia in 1990 - Upheaval, Reform but No Revolution Yet', Asian Survey, Vol. 31, No. 1, A Survey of Asia in 1990: Part I. (Jan., 1991), Seite 52–53
Wahlen und Volksabstimmungen in der
Mongolei