Die französische Hauptstadt Paris spielt eine bedeutende Rolle im kulturellen Leben Frankreichs und eine Vielzahl von Filmen, Opern und Werken der Literatur haben als Thema das Leben in dieser Stadt.
1938. Der Film Hôtel du Nord von Marcel Carné nach dem gleichnamigen Roman von Eugène Dabit spielt im Hotel dieses Namens am Canal Saint-Martin. Obwohl der überwiegende Teil der Szenen nicht am Originalschauplatz, sondern im Studio gedreht wurde, fängt der Film überzeugend die Atmosphäre des Paris am Ende der 1930er Jahre ein.[1]
1960. In Außer Atem (À bout de souffle) von Jean-Luc Godard schlägt sich Michel (Jean-Paul Belmondo) mit kleinen Gaunereien durchs Leben. Nachdem er bei seiner Flucht aus Marseille nach Paris einen Polizisten erschossen hat, wird nach ihm gefahndet. Er findet Unterschlupf bei der US-amerikanischen Studentin Patricia (Jean Seberg), die ihn schließlich an die Polizei verrät. Drehorte waren u. a. ein kleines Hotel am Quai Saint-Michel, die Niederlassung der New York Herald Tribune in der Rue de Berri, nahe den Champs-Élysées, sowie – für die Schlussszenen – die Rue Campagne-Première im Stadtteil Montparnasse.[3]
1960. Zazie (Zazie dans le métro) ist Louis Malles Verfilmung des gleichnamigen Romans von Raymond Queneau. Die 10-jährige Zazie ist zu Besuch in Paris. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, mit der Métro zu fahren, aber die Métro wird gerade bestreikt, und so sieht sie viel von Paris – wieder spielt der Eiffelturm eine wichtige Rolle – nur nicht die Métro.
1967. Der eiskalte Engel (Le Samouraï) ist ein Gangsterfilm von Jean-Pierre Melville, in dem Alain Delon die Hauptrolle des Auftragskillers Jef Costello spielt. Einer der Höhepunkte des Films ist eine lange Sequenz, in der Costello in der Pariser Métro von Linie zu Linie, von Station zu Station von wechselnden, in zivil gekleideten Polizisten verfolgt wird. Er entkommt seiner letzten Verfolgerin durch den Sprung von einem Fahrsteig der Station Châtelet.
1980. Der Film Die letzte Metro (Le Dernier Métro) von François Truffaut spielt im Paris des Jahres 1942 während der deutschen Besetzung. Das – fiktive – Théâtre Montmartre kämpft, unter der Leitung seiner Prinzipalin Marion Steiner (Catherine Deneuve), ums Überleben.[4] – Die im Zuschauersaal und auf der Bühne spielenden Szenen wurden im Pariser Théâtre Saint-Georges gedreht, ansonsten fanden die Dreharbeiten mit Ausnahme weniger Szenen, z. B. einer in der Kirche Notre-Dame-des-Victoires spielenden, in einem leerstehenden, zum Filmstudio umgebauten Fabrikgebäude statt.
1981. Im Film Diva von Jean-Jacques Beineix nimmt ein Postbote heimlich ein Konzert seiner Lieblingssängerin auf. Bei einem Zusammenstoß mit einer Frau am nächsten Tag gerät er in den Besitz eines belastenden Beweisstücks und wird daraufhin von Gangstern verfolgt. Der Film spielt u. a. an Orten wie dem Théâtre des Bouffes du Nord, dem Gare Saint-Lazare, der Rue de Rivoli und der Metrostation Concorde.
1995. Hass (La Haine) von Mathieu Kassovitz wurde überwiegend in Chanteloup-les-Vignes, einem Vorort von Paris gedreht. In der dortigen Galerie „Gilbert Brownstone“ trifft sich regelmäßig die künstlerische Szene von Paris.
2020. Ulrike Ottinger: Paris Calligrammes – Erfahrungen und Erlebnisse, die für Ottinger in ihren Pariser Jahren 1962–1969 wichtig waren und sie prägten.
Portal: Paris – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Paris
Einzelnachweise
↑So beispielhaft auch die Sicht von Edward Baron Turk in seinem Essay Hôtel du Nord: The Atmosphere in Question (zur Wiederveröffentlichung des Films auf DVD in der Criterion Collection; englisch; abgerufen am 5. Juli 2024). – Den Begriff „Atmosphäre“ betont Turk in Anspielung auf den berühmt gewordenenen Dialog zwischen Louis Jouvet und Arletty, in dem sie sagte: „Est-ce que j’ai une gueule d’atmosphère?“ („Sehe ich etwa aus wie 'ne Atmosphäre?“)
↑Standfoto zur Szene auf der ersten Etage des Eiffelturms bei britannica.com: Funny Face: still photograph. Abgerufen am 6. Juli 2024.
↑Mit Die letzte Metro führte Truffaut zwei ältere Vorhaben zusammen: das eines Films über das Innenleben eines Theaters und das eines Films, der während der deutschen Okkupation spielt. (Siehe hierzu Truffauts Text Pourquoi et comment Le dernier métro, in: L’Avant-Scène Cinéma No. 303–304 vom März 1983.)
Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!