Zum Begriff, Lage und Landschaft, Abgrenzung und Gliederung
Pack- und Stubalpe sind jener Teil des Steirischen Randgebirges, in dem sich die Streichrichtung von West-Ost nach Nord-Süd ändert. Auch innerhalb des Begriffs der Lavanttaler Alpen markieren sie den entsprechenden Angelpunkt: Hier zweigt ein Ast der kristallininen Zentralalpen von der Hauptstreichrichtung nach Osten zum Semmering ab und läuft nach Südosten in das Bachergebirge und das slowenisch-kroatische Alpenende aus. Diese beiden Arme umfassen das Steirische Becken, daher spricht man von „Randgebirge“. Für Kärnten bildet der Südast mit der Koralpe den Riegel, der das Kärntner Becken, das größte inneralpine Becken, östlich abgrenzt.
Benennung wie Gliederung der Gruppe und Abgrenzung innerhalb des Steirischen Randgebirgs sind hingegen ziemlich uneinheitlich. Allgemein kann man sagen, dass sich die Gruppe in drei Graten vom Speikkogel (1993 m ü. A.)[1] süd-, nord- und ostwärts erstreckt, wobei der Südteil tendenziell Hirschegger Alpe, der ganze Westteil Packalpe und der Ostteil Stubalpe genannt werden. Alle drei Ausdrücke können aber auch als Oberbegriff gesehen werden. So beschriftet die Österreichische Karte 1:500.000 (ÖK500) den ganzen Zug vom Packsattel bis zum Murtal als Packalpe, die Version 1:200.000 (ÖK200) den Nordteil ab der Peterer Alm so, die detaillierte Ausgabe 1:50:000 (ÖK50) verwendet Packalpe gar nicht.[2]
Erstere bezeichnet den Teil östlich des Hirschegger Sattels mit Stubalpe, zweitere den Raum östlich des Peterer Sattels, dem Spitz der Kärntner Landesgrenze, letztere wieder östlich Hirscheggersattel. Hirschegger Alm hingegen ist dort speziell der Höhenzug vom Peterer Riegel (1993 m ü. A.) südwärts, insbesondere aber direkt über Hirschegg.
Das Österreichlexikon AEIOU gibt Packalpe allgemein als „Gebirgsstock zwischen Koralpe im Süden und Gleinalpe im Norden“.[3]
Sonst findet sich in der geologischen Literatur für den Nordwestteil auch speziell Ameringmassiv.[4]
In der Landschaftsgliederung der Steiermark haben Stub- und Packalpe die Nummer R.3, die Packalpe (Nr R.3a) hingegen wird speziell südlich des Peterer Sattels gesehen, die Ostgrenze am Stierkreuz beim Sattelhaus zwischen Gaden und Knittelfeld.[5]
Der Gebirgszug ist ein beliebtes Wandergebiet, vor allem im Bereich von Gaberl und Packsattel. Daneben bietet es auch einige kleine Skigebiete, die vor allem von der Landeshauptstadt Graz aus leicht erreichbar sind.
Altes Almhaus (1649 m ü. A.): nördlich des Wölkerkogels, von der Römerzeit an ein wichtiger Handelsübergang
Bernsteinhütte (1559 m ü. A.): auf der Hirschegger Alm
Gaberlhaus (1547 m ü. A.): ÖAV-Vertragshaus auf der Gaberl-Passhöhe
Dr.-Otto-Koren-Hütte (1547 m ü. A.): Selbstversorgerhütte des ÖAV Köflach auf der Gaberl-Passhöhe
Großebenhütte (1620 m ü. A.): südlich des Schwarzkogels
Knödelhütte (1410 m ü. A.): am Aufstieg vom Packsattel zur Hirschegger Alm
Barbarahaus: am Ochsenkogel nahe dem Packsattel
Salzstiegelhaus (1543 m ü. A.): am Hirschegger Sattel, einem alten Bergpass, der schon früh dem Salztransport aus dem Salzkammergut in die südliche Steiermark gedient hat. Von hier aus sind Speikkogel und Rappoldkogel als einfache, kurze Bergwanderung zu erreichen.
Weißensteinhütte (1702 m ü. A.): am Südwesthang des Weißensteins
↑Alexander Tollmann: Geologie von Österreich. Band 1 Die Zentralalpen. Deuticke, 1977, ISBN 978-3-7005-4429-6 (3-70054429-4), Das mittelostalpine Deckenstockwerk, a. Pack- und Stubalpe, S. 212–221. Leopold Weber (Hrsg.): Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs. Erläuterungen zur metallogenetischen Karte von Österreich 1 : 500.000 unter Einbeziehung der Industrieminerale und Energierohstoffe. Archiv für Lagerstättenforschung Band 19 Wien 1997. Geologische Bundesanstalt ISBN 3-900312-98-2ISSN0253-097X. Seite 317. (PDF, 43 MB)
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