Das Turnier wurde im Modus Best of Sets bzw. First to Sets und der Spielvariante Double-Out gespielt.
Ein Set gewinnt der Spieler, der als erstes drei Legs für sich entscheidet. Ein Leg gewinnt der Spieler, der als erstes genau 501 Punkte wirft. Der letzte Wurf eines Legs muss auf ein Doppelfeld erfolgen.
Beim Stand von 2:2 Legs in einem entscheidenden letzten Set griff (außer in der Vorrunde) die Two-clear-Legs-Regel. Diese besagt, dass ein Spieler zwei Legs Vorsprung haben muss, um das Spiel zu gewinnen. Schafft dies keiner der beiden Spieler, wird das Spiel beim Stand von 5:5 in den Legs durch ein „Sudden-Death-Leg“ entschieden.
Teilnehmer
Qualifikation
An dem Turnier nahmen insgesamt 72 Spieler teil. Die 32 bestplatzierten Spieler der PDC Order of Merit vom 27. November 2017 (nach den Players Championship Finals 2017) waren als Teilnehmer gesetzt. Sie wurden von den 16 höchstplatzierten nicht bereits qualifizierten Spielern der PDC Pro Tour Order of Merit ergänzt.
Das Teilnehmerfeld wurde durch 3 Spieler der PDPA World Championship Qualifiers und 21 internationalen Spielern der World Championship International Qualifiers komplettiert. Einige dieser Spieler traten direkt in der 1. Runde an, während andere in der Vorrunde begannen.
Für die PDC World Darts Championship 2018 waren folgende 72 Spieler qualifiziert:
Die 32 erstplatzierten Spieler der PDC Order of Merit – Stand 27. November 2017 – von denen alle gesetzt waren[1]
Die 16 höchstplatzierten – und nicht bereits über die PDC Order of Merit qualifizierten – Spieler der PDC Pro Tour Order of Merit – Stand 27. November 2017[2]
Die 2 Finalisten der PDPA World Championship Qualifiers – Stand 27. November 2017[3]
Der Gewinner der PDC Youth World Championship – Stand 26. November 2017[4]
Der Gewinner der Tom Kirby Memorial Trophy vom 7. Oktober 2017[5]
Der Gewinner des PDC World Germany Qualifying Event vom 18. November 2017[6]
Der Gewinner des PDC World New Zealand Qualifying Event vom 9. Juli 2017[7]
Der Gewinner des PDC World Russia Qualifying Event vom 21. Oktober 2017[8]
Der Gewinner des PDC World Asia North and East Qualifying Event vom 28. Oktober 2017[9]
Der Gewinner des PDC World Japan Qualifying Event vom 10. September 2017[10]
Der Gewinner des PDC World Asia South and West Qualifying Event vom 19. November 2017[11]
Der Gewinner des PDC World East European Qualifying Event vom 1. Oktober 2017[12]
Der Höchstplatzierte der PDC European Order of Merit vom 19. November 2017[13]
Der Gewinner des PDC World South European Qualifying Event vom 21. Oktober 2017[14]
Der Gewinner des PDC North American Qualifying Event vom 13. Juli 2017[15]
Der Gewinner des PDC World South and Central American Qualifying Event vom 23. September 2017[16]
Der Gewinner des PDC World China Qualifying Event vom 29. Oktober 2017[17]
Der höchstplatzierte Afrikaner PDC Order of Merit vom 27. November 2017[18]
FinnlandKim Viljanen (1. PDC Nordic & Baltic Order of Merit)
China VolksrepublikZong Xiaochen (PDC China Qualifier)
1
Da der PDC Youth World Champion Dimitri Van den Bergh bereits über die Pro Tour Order of Merit für die Weltmeisterschaft qualifiziert war, wurde ein zusätzlicher dritter Platz über den PDPA Qualifier vergeben.
Turnierverlauf
Das obere Viertel wurde von Titelverteidiger Michael van Gerwen dominiert. Dieser bezwang zunächst LandsmannChristian Kist in der ersten Runde.[19] Anschließend verlor er gegen James Wilson kein einziges der gespielten zwölf Legs[20] und besiegte auch Gerwyn Price komfortabel.[21] So kam es im Viertelfinale, wie schon bei den Turnierauflagen von 2016 und 2017 zum Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Weltmeister Raymond van Barneveld. Hierbei ging van Gerwen früh in Führung, verpasste aber eine Chance im fünften Satz, um mit 4:1 in Führung zu gehen und sah sich schließlich mit einem Spielstand von 3:3 konfrontiert. Beide Spieler gewannen je einen weiteren Satz. Letztlich gewann van Gerwen den entscheidenden neunten Satz mit 3:1 und stand somit im Halbfinale.[22]
Im zweiten Viertel verlor der an Nummer vier gesetzte Daryl Gurney überraschend in der zweiten Runde gegen John Henderson.[23] Debütant Rob Cross dagegen bezwang Michael Smith in selbiger Runde, obwohl Smith zwei Darts zum Sieg hatte. Cross schlug dann auch Henderson und traf damit im Viertelfinale auf den amtierenden Jugend-WeltmeisterDimitri Van den Bergh.[24] Dieser hatte zuvor den an Position fünf gesetzten Mensur Suljović im Achtelfinale bezwungen. Im besagten Viertelfinale hatte Cross den besseren Start und führte zwischenzeitlich mit 4:1 gegen den Belgier. Van den Bergh jedoch schlug seinerseits mit drei nacheinander gewonnenen Sätzen zurück. Den letzten Satz gewann aber Cross mit 3:1, der sich somit für das Halbfinale qualifizierte.[22]
Die beiden höchstgesetzten Spieler im dritten Viertel mussten sich früh von dem Turnier verabschieden. Der zweifache Weltmeister Adrian Lewis verlor völlig überraschend gegen den deutschen Qualifikanten Kevin Münch[25] - eine Niederlage die den Engländer in der Weltrangliste weit zurückwarf. Seither schaffte Lewis es nicht mehr zurück in die Top 16 der Weltrangliste. Der an zwei gesetzte Peter Wright verlor ebenso überraschend gegen Jamie Lewis, der sich erst auf dem letzten möglichen Weg, dem PDPA Qualifier, qualifiziert hatte.[26] Der Waliser Lewis schlug dann auch den ungesetzten James Richardson im Achtelfinale und war somit der erste Spieler, der aus der Vorrunde heraus ein Viertelfinale bei dem Turnier erreichte. Hier konnte er Darren Webster ohne Satzverlust bezwingen und stand damit als großer Außenseiter im Halbfinale.[22]
Zwei ehemalige Weltmeister standen sich mit Gary Anderson und dem sechzehnmaligen Titelträger und zum letzten Mal teilnehmenden Phil Taylor im letzten Viertelfinale gegenüber. Anderson hatte zuvor die Begegnung mit dem 63-jährigen SingapurerPaul Lim überstanden. Dieses Spiel blieb vielfach durch ein Leg in Erinnerung, bei dem Lim beinahe einen Neundarter gezeigt hätte. Der Veteran hatte 1990 den ersten Neundarter überhaupt bei einer Weltmeisterschaft geworfen.[20][27] Taylor hatte es in den Runden zuvor jeweils mit Engländern zu tun und schlug dabei Chris Dobey in der ersten Runde.[28] Anschließend war er gegen den von den Zuschauern gnadenlos ausgepfiffenen Justin Pipe erfolgreich. Pipe hatte in seiner Erstrundenbegegnung mit Bernie Smith bei Matchdarts seines Konkurrenten laut gehustet, was ihm von den britischen Medien als Unsportlichkeit ausgelegt wurde.[29] Im Achtelfinale setzte sich Taylor gegen Keegan Brown durch.[30] Im Viertelfinale erspielte sich Taylor eine 4:1-Führung, nachdem er sechs Legs in Folge gewonnen hatte. Anderson hielt noch einmal dagegen und gewann zwei weitere Sätze, doch im achten Satz nutzte Taylor mehrere Fehler auf die Doppelfelder seitens Anderson und zog mit dem 5:3-Sieg ins Halbfinale ein.[22]
Das Halbfinale zwischen Taylor und Lewis wurde als erstes gespielt und, obwohl Lewis den ersten Satz für sich entschied, von Taylor dominiert. Dieser gewann die folgenden drei Sätze. Lewis hatte in allen dieser Sätze Möglichkeiten diesen zu gewinnen, hätte also potenziell mit 4:0 führen können. Taylor gewann auch die nächsten beiden Sätze, bevor Lewis die ersten beiden Legs des siebten Satzes für sich entschied. Taylor profitierte jedoch erneut von missglückten Doppel-Versuchen seines Kontrahenten und entschied auch diesen Satz für sich. Er war damit für sein einundzwanzigstes Weltmeisterschaftsfinale qualifiziert.[31]
Das zweite Halbfinale wird von vielen Experten als eines der besten Dartmatches aller Zeiten angesehen. Debütant Cross, dem kaum jemand größere Chancen zuerkannte, nahm es mit dem amtierenden Weltmeister van Gerwen auf. Die ersten acht Sätze teilten die Spieler zu gleichen Teilen untereinander auf. Cross ging dabei jeweils mit einem Satz in Führung, van Gerwen glich jeweils aus. Michael van Gerwen gelang es dann im neunten Satz, erstmals den Anwurf seines Gegners zu durchbrechen und ging seinerseits mit 5:4 in Führung. Er hatte nun Anwurf im zehnten Satz zum Sieg, aber Cross gab nicht auf und gewann diesen Satz mit 3:1, sodass ein entscheidender letzter Satz nötig wurde. Im elften Satz – der mit zwei Legs Vorsprung gewonnen werden musste bis das elfte Leg erreicht würde, vergab Cross einen Matchdart auf dem Bullseye beim Stand von 3:2 Legs zu seinen Gunsten. Van Gerwen drehte den Spielstand und stellte auf 5:4 in den Legs. Beide Spieler standen sichtlich unter Druck, sodass van Gerwen im zehnten Leg fünf Matchdarts ausließ. Dann traf Cross die Doppel-18 und erzwang ein Sudden-Death-Leg. In diesem Leg vergaben beide Speier Matchdarts auf der Doppel-16, bevor Cross seinen Pfeil in der Doppel-8 versenkte und damit in das Finale einzog. Erstmals seit 2008, als Kirk Shepherd dies gelang, stand damit wieder ein Debütant im Finale.[31]
Im Finale an Neujahr 2018 hatte Phil Taylor eigentlich das Ausbullen gewonnen, entschied sich aber Cross beginnen zu lassen. Rob Cross verteidigte den ersten Satz mit 3:1 und durchbrach Taylors Anwurf im zweiten Satz zum selben Spielstand. Den dritten Satz gewann der Debütant gar mit 3:0. Taylor schlug dann seinerseits mit einem 3:0 im vierten Satz zurück. Im fünften Satz verpasste er knapp einen Neundarter auf der Doppel-12. Cross gewann dieses Leg noch und auch die folgenden zwei - 4:1. Nach wiederum jeweils einem Break im sechsten und siebten Satz war Cross nun sogar mit 6:1 in Front. Taylor gewann den achten Satz noch einmal mit 3:0, aber Cross hielt seinen Anwurf im ersten Leg des neunten Satzes und traf Doppel-8 zum Break. Es fehlte ihm somit nur noch ein Leg zum Sieg. In diesem letzten Leg krönte sich Cross mit einem 140er-Finish über Treble-18, Treble-18, Doppel-16 zum Weltmeister.[32]
Preisgeld
Bei der Weltmeisterschaft 2018 wurden insgesamt £ 1.800.000 an Preisgeldern ausgeschüttet, £ 150.000 mehr als bei der Weltmeisterschaft 2017.[33]
Das Preisgeld wurde unter den Teilnehmern wie folgt verteilt:
Sollten mehrere Spieler ein Nine dart finish werfen, würde das Preisgeld geteilt.
Ergebnisse
Vorrunde
Die Vorrunde (Preliminary Round) wurde vom 15. bis 20. Dezember 2017 ausgetragen. Dabei fand täglich ein Vorrundenspiel, parallel zur ersten Runde, statt. Die Spiele wurden im Modus best of 3 sets ausgetragen. Die Zahl hinter dem Namen gibt den '3-Dart-Average' an, also wie viele Punkte im Schnitt mit drei Darts/Würfen erzielt wurden.
Besondere Ereignisse: Der elfte und letzte Satz ging aufgrund von Gleichstand in die Verlängerung und wurde in einem Sudden Death Leg entschieden. Cross vergab zwei und van Gerwen sechs Matchdarts.
Im deutschsprachigen Raum hat der Sender Sport1 nahezu alle Spiele des Turniers übertragen; Kommentatoren waren Elmar Paulke und Tomas „Shorty“ Seyler, ab dem Viertelfinale auch Max Hopp, Interviews mit Spielern führte Sascha Bandermann. Im Finale hat Kevin Münch Paulke und Seyler unterstützt. Der Online-Streamingdienst DAZN hat alle Sessions live übertragen, verfügbar waren dabei der englische Originalton oder Kommentare von Claus Müller und Martin Schindler.
Die Tabelle nennt alle Spieler, die in einem Match einen Average von mindestens 100 erzielten. Bei mehrfach vertretenen Spielern wird dies durch die Zahl in Klammern angegeben.
↑Press Association: Michael van Gerwen holds off Gerwyn Price in World Championship darts. In: The Guardian. 28. Dezember 2017, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 26. August 2024]).
↑Niall McVeigh: Adrian Lewis beaten by Kevin Münch in latest world championship upset. In: The Guardian. 19. Dezember 2017, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 26. August 2024]).
↑PDC World Darts 2018: Peter Wright out after losing to Jamie Lewis. In: BBC Sport. 27. Dezember 2017 (bbc.com [abgerufen am 26. August 2024]).
↑Paul Lim's nine-dart finish at Lakeside revisited 25 years on. In: BBC Sport. 31. Dezember 2014 (bbc.com [abgerufen am 26. August 2024]).
↑Peter Mason: 'Tired' Phil Taylor beats Chris Dobey in World Darts Championship first round. In: The Guardian. 15. Dezember 2017, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 26. August 2024]).
Die WDC wurde 1992 in Konkurrenz zur BDO gegründet und trägt seit 1994 ihre eigene Weltmeisterschaft aus. Im Juni 1997 änderte sie ihren Namen zu PDC. Die BDO wurde im Jahr 2020 aufgelöst, demnach trägt sie keine Weltmeisterschaft mehr aus. Stattdessen richtet nun die WDF eine eigene Weltmeisterschaft aus. Der mitunter ebenfalls als Weltmeisterschaft bezeichnete WDF World Cup wird nicht als World Professional Darts Championship gezählt.
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