Otto Reitzenstein (* 15. März 1911 in Burgkunstadt;[1] † 4. August 1983[2]) war ein deutscher Jurist, u. a. Assistent der Verteidiger während eines Nachfolgeprozesses der Nürnberger Prozesse und Präsident des Sozialgerichts Nürnberg.
Leben
Otto Reitzenstein legte 1930 das Abitur am damaligen Reform-Realgymnasium Nürnberg ab.[2] Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Erlangen (Eintritt in die Studentenverbindung AMV Fridericiana Erlangen im Wintersemester 1930/31[2]) und München. Von 1937 bis Kriegsende war er Mitglied und Blockhelfer der NSDAP.[1]
Im Krupp-Prozess (Fall 10 der Nachfolgeprozesse; USA gegen Alfried Krupp et al.), einem Nachfolgeprozess der Nürnberger Prozesse, welcher von Anfang Dezember 1947 bis Ende Juli 1948 dauerte, war Heinrich Link Verteidiger von Erich Müller. Sein Assistent bei der Verteidigung war Reitzenstein.[1] Müller wurde in zwei von vier Anklagepunkten für schuldig befunden und zu 12 Jahren Haft verurteilt.
Später wurde Reitzenstein als Sozialgerichtsrat Leiter des Sozialgerichts Nürnberg.[3] Von 1964 bis 1974 war er Präsident des Sozialgerichts Nürnberg.
Ehrungen
Einzelnachweise
- ↑ a b c Telford Taylor: Final Report to the Secretary of the Army on the Nuernberg War Crimes Trials Under Control Council Law No. 10. U.S. Government Printing Office, 1949, S. 335.
- ↑ a b c d e f Horst Gwinner: Die Akademisch-Musikalische Verbindung Fridericana im Sondershäuser Verband, vormals Studentengesangverein Erlangen. Erlangen 2016, im Selbstverlag
- ↑ Die Bundesrepublik. Carl Heymanns Verlag, 1960, S. 136.