Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Nürnberg bei Karl Raupp studierte er ab 1862 an der Akademie in München bei Alexander Strähuber und Hermann Anschütz. Recknagel malte fast ausschließlich Jagd- und Gebirgsmotive, seine Tierdarstellungen sind meist in realistische Landschaften komponiert.
Ab 1868 beschickte er den Münchner Kunstverein[1] und hatte darüber hinaus Ausstellungen im Münchner Glaspalast und war ab 1876 Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft.[2] Neben Ausstellungen in München fanden sich seine Jagdbilder regelmäßig auf Ausstellungen in Wien, Düsseldorf, Berlin, Hannover und Nürnberg.[1] Seine Grafiken wurden in der Illustrieren Die Gartenlaube veröffentlicht. Recknagel lebte in der Bothmerstraße[3] im Münchner Stadtteil Neuhausen, wo er auch 1926 verstarb.
Coburgscher Hofmaler
Die Jagddarstellungen erfreuten sich großer Beliebtheit, in den 1880er Jahren wurde er von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg zum Hofmaler ernannt,[4] 1892 verlieh ihm der Herzog den Professorentitel.[5] Daneben bestanden auch private Verbindungen mit der herzoglichen Familie Sachsen-Coburg. Recknagel war selbst passionierter Jäger und war 40 Jahre lang Jagdgast bei Herzog Ernst II., aber auch Prinz Ludwig August und Prinz Philipp, Majoratsherr der Koháry-Linie, luden Recknagel regelmäßig zu Jagden auf ihren Besitzungen in der Steiermark und in Ungarn ein.[6]Ferdinand von Bulgarien zeichnete Recknagel mit dem bulgarischen Verdienstorden aus.
Von 1885 bis 1888 arbeitete er im Auftrag von Prinz Ludwig August von Sachsen-Coburg an der Ausstattung von Schloss Schladming, seine Werke sind bis heute dort erhalten.[7]
Manfred H. Grieb (Haag.): Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 2011, ISBN 978-3110912968