Am 1. Februar 1919 wurde er als Regierungsassessor zum Kreis Siegen versetzt. Drei Jahre später kam er als Regierungsrat und Besatzungsdezernent zur Regierung in Düsseldorf. Ab Januar 1923 – im Chaosjahr der Weimarer Republik – vertrat er bis September 1924 den Landrat Erich Müser, der nach der Alliierten Rheinlandbesetzung ausgewiesen worden war.[1] Er selbst war während des passiven Widerstands an der Ruhr von Juli 1923 bis September 1924 ausgewiesen, „weil seine Anwesenheit in Düsseldorf die Ruhe und Ordnung störte und er eine Gefahr für die Besatzungstruppen bildete“.[2]
Im November 1924 wurde er zum Landrat im schlesischen Landkreis Ohlau bestellt. Im Oktober 1932 zum Landkreis Schweidnitz versetzt, kam er im Juli 1935 als kommissarischer Landrat zum Kreis Recklinghausen; endgültig eingesetzt wurde er im Januar 1936.[1] Derweil war Ehrensberger zum 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 3.524.242).[4]
Von 1956 bis 1958 war „Ehrensottel“ Vorsitzender vom Philisterverein seines Corps. An der Neufassung der Ehrenordnung war er maßgeblich beteiligt.[2]
Mit 74 Jahren bestieg er das Breithorn (Zermatt). 1966 schrieb er für die Familie seine Kindheitserinnerungen nieder. Die 1968 begonnenen beruflichen Erinnerungen Diener des Volkes unter vier Staatsformen brechen 1932 ab. Trotz einer rezidivierten Erkrankung reiste er Anfang Mai 1968 zur Konfirmation seines einzigen Enkelkindes nach Bonn. Von dort brachte man ihn in die Universitätsklinik München, in der er mit 81 Jahren starb.[2]
Familie
1918 hatte er in Niederweiler die Essenerin Charlotte Schmidt (1892–1976) geheiratet.[7] Mit ihr hatte er zwei Töchter und einen Sohn, der 1941 bei Mahiljou fiel.[2]
Schriften
Der Aufbau der Verwaltung nach dem Ostmarkengesetz und dem Sudetengaugesetz, RVBl. 60, 1939, S. 341–345
Die Vereinfachung der Verwaltung, DV, 19, 1942, S. 533–537
Literatur
Ger van Roon: Neuordnung im Widerstand. Oldenbourg Verlag 1967.
Ehrensberger, Otto, in: Hans-Christian Jasch: Staatssekretär Wilhelm Stuckart und die Judenpolitik. Der Mythos von der sauberen Verwaltung. München : Oldenbourg, 2012, S. 467