Osjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

Untergegangener Ort
Alt Lubönen / Osjornoje
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 55° 3′ N, 22° 30′ OKoordinaten: 55° 2′ 31″ N, 22° 30′ 27″ O
Osjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Osjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Osjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Osjornoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Alt Lubönen, 1938–1945 Friedenswalde, nach 1945 Osjornoje (russisch Озёрное), ist eine Wüstung am südlichen Hochufer der Memel auf dem Gebiet des Rajons Krasnosnamensk in der russischen Oblast Kaliningrad.

Der nächstgelegene bewohnte Ort ist das zwei Kilometer westliche Selenodolje (Neu Lubönen/Memelwalde).

Geschichte

Alt Lubönen ist auf einer Karte von 1722 eingezeichnet. 1874 wurde die Landgemeinde Alt Lubönen in den neugebildeten Amtsbezirk Schillehnen im Kreis Ragnit eingeordnet.[1] Nach der litauischen Annexion des Memellandes im Jahr 1923 befand sich der Ort in einer Grenzlage. 1938 wurde er in Friedenswalde umbenannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt er den russischen Namen Osjornoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nemanski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[2] Später gelangte der Ort in den Chlebnikowski selski Sowet. Auf einer etwa 1973 erschienenen Karte wurde die Anzahl der Häuser mit (nur noch) sechs angegeben.[3] Im Jahr 1988 wurde der Ort nicht mehr aufgeführt.[4] 1992 wurde das letzte Wohnhaus abgerissen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[5] 245
1871[5] 287
1885[6] 333
1905[7] 278
1910[8] 258
1933[9] 197
1939[10] 179
1983[11] ~ 10

Kirche

Alt Lubönen gehörte bis 1902 zum evangelischen Kirchspiel Wischwill, danach zum evangelischen Kirchspiel Trappönen.

Einzelnachweise

  1. Rolf Jehke: Amtsbezirk Schillehnen/Waldheide (Ostpr.) auf territorial.de
  2. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  3. Karte auf etomesto.ru
  4. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei), taucht er nicht mehr auf.
  5. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert: Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit auf gemeindeverzeichnis.de
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-034 auf maps.vlasenko.net

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