Bei den X. Olympischen Spielen 1968 in Grenoble fanden zwei Wettbewerbe im Biathlon statt. Austragungsort war Autrans, das provisorisch errichtete Zielstadion befand sich südwestlich des Dorfes. Erstmals auf dem olympischen Programm stand der Staffelwettbewerb.
Die Sportart war als olympische Disziplin immer noch nicht von allen anerkannt, es gab weiter Kritiker. Das Schießen an sich stand da auf dem Prüfstand, weil es eine militärische Nähe widerspiegele. Außerdem seien trotz Regeländerung immer noch die guten Schützen zu sehr im Vorteil gegenüber den guten Läufern. Aber es gab inzwischen auch mehr Befürworter. Die Ausweitung auf eine zweite Disziplin in Form der Staffel trug mit zu einer wachsenden Attraktivität bei. Die Regeln hatten sich geändert – siehe dazu Beschreibung bei den einzelnen Wettbewerben.[1]
Olympiasieger 1964: Wladimir Melanin URS (Karriere beendet) / Weltmeister 1967: Sowjetunion 1955 Wiktor Mamatow (URS).
Datum: 12. Februar 1968, 9:00 Uhr[2] Totalanstieg: 620 m, Maximalanstieg: 58 m, Höhenunterschied: 125 m
60 Teilnehmer aus 16 Ländern, davon 59 in der Wertung.
Das Einzelrennen fand unter schwierigen Bedingungen statt, denn fast pausenlos fiel eiskalter Regen, der die Treffsicherheit der Schützen stark beeinträchtigte. Viermal waren aus einer Entfernung von 150 m je fünf Schüsse mit Biathlongewehren abzugeben, liegend nach 3,6 und 12,5 km, stehend nach 8,5 und 17,4 km. Der Zieldurchmesser beim Liegendschießen betrug 25 cm (Innenkreis 12,5 cm), beim Stehendschießen 45 cm (Innenkreis 35 cm). Wurde der Außenkreis getroffen, erhielt der Teilnehmer eine Strafminute, bei einem vollständigen Fehlschuss zwei Strafminuten. Olympiasieger Magnar Solberg, der erstmals einen Biathlonwettkampf außerhalb Skandinaviens bestritt, blieb als einer von nur zwei Teilnehmern fehlerfrei. Tichonow war zwar der beste Läufer, doch zwei Fehlschüsse kosteten ihm den Olympiasieg. Der Bewerb fand bei leichtem Regen und Temperaturen über dem Gefrierpunkt statt. Die Österreicher hatten erwartungsgemäß keine Chance.[3]
Bei Olympischen Spielen erstmals ausgetragen; Weltmeister 1967: NOR (Jon Istad, Ragnar Tveiten, Ola Wærhaug, Olav Jordet).
Datum: 15. Februar 1968, 14:00 Uhr[4] Totalanstieg: 195 m Maximalanstieg: 50 m Höhenunterschied: 65 m
Der Start des Rennens musste wegen dichten Nebels um fünfeinhalb Stunden verschoben werden (vorerst hatte es bereits eine Absage gegeben, ehe doch nach dieser Zeitspanne begonnen wurde).[5] Es nahmen 14 Staffeln mit je vier Läufern teil, die Kanadier gaben das Rennen unterwegs auf. Zu absolvieren waren zwei Schießprüfungen, stehend nach 2,5 km, liegend nach 5,0 km. Bei jeder Prüfung mussten aus einer Entfernung von 150 m fünf Glasteller getroffen werden (Durchmesser beim Liegendschießen 12,5 cm, beim Stehendschießen 30 cm), die Schützen hatten je acht Patronen zur Verfügung. Für jedes nicht getroffene Ziel musste eine Strafrunde von 150 m Länge absolviert werden. Die einzige Mannschaft ohne Fehlschuss war jene aus Schweden, die beste Einzelleistung erzielte Magnar Solberg in der dritten Runde.
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Siehe auch: Liste der Olympiasieger im Biathlon