Obernhausen liegt im Vorderen Odenwald am Südhang des Schlossbergs über dem Tal des Fischbachs. Der kleine Ort ist heute fest mit dem Fischbachtaler Ortsteil Niedernhausen verwachsen.
Obernhausen liegt nordwestlich des Freien Platzes in Niedernhausen, entlang der Lichtenberger Straße und der westlichen Seite der Hindenburgstraße, die sich südlich um und zum bekannten Schloss Lichtenberg hochschlängeln.
Geschichte
Der kleine Ortsteil von Lichtenberg war in frühen Jahren auch als Lichtenberg Tal bekannt. Er wurde 1384 erstmals als „zwey Husen gelegen under Lichtenberg“ genannt, im 16. Jahrhundert dann als „Husen superior“. Im gleichen Jahr musste Graf Diether VIII. von Katzenelenbogen seinen Besitz zwischen Rhein und Main an seinen Schwager Erzbischof Adolf von Mainz verpfänden, worunter auch Obernhausen fiel.
Die „zwei Hausen“, Obern- und Niedernhausen gehörten ursprünglich zusammen, einige Häuser des damaligen Ortes Hausen waren aber noch Teil der Burgfreiheit von Schloss Lichtenberg, obwohl sie nicht innerhalb von Burg- oder Stadtmauer lagen. Diese Häuser wurden von Hausen abgetrennt und nach Lichtenberg eingegliedert und bildeten die Keimzelle von Obernhausen,[2] der Rest der Siedlung wurde zu Niedernhausen. Für Obernhausen war bis 1803 das Gericht des Schlosses Lichtenberg zuständig.[3] In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter vorgenommen. Für Obernhausen war das Lichtenberg zuständig. Ab 1821 trennte das Großherzogtum Hessen auch auf unterer Ebene Rechtsprechung und Verwaltung. Für die Verwaltung wurden Landratsbezirke geschaffen, die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichten übertragen.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtete 1829 über Obernhausen:
»Obernhausen (L. Bez. Reinheim) luth. Filialdorf; liegt 11⁄4 St. von Reinheim, theils am südlichen Abhange des Lichtenberger Bergs, theils am Fuße desselben, und hat 20 Häuser und 195 luth. Einwohner. Hier befinden sich viele Nagelschmiede.«[8]
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Die Eintheilung des Landes in Landraths- und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14. Juli 1821. In: Großherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz. (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1821 Nr.33, S.403ff. (406) (Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek).
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen. Band1. Darmstadt 1866, S.43ff. (online bei Google Books).
↑Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg. Band1. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt Oktober 1829, S.174 (Online bei Google Books).
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschluss und Gliederung von Gemeinden (Punkt 93, Nr. 71) vom 29. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, 88 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).