Oberlustadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene im westlichen Gemeindegebiet und ist mit dem Nachbarort Niederlustadt baulich inzwischen zusammengewachsen, sodass eine räumliche Trennung mittlerweile nicht mehr möglich ist. Der Hofgraben durchfließt das Siedlungsgebiet. Zu Oberlustadt gehören außerdem die Wohnplätze An der Hohen Straße, Auf der Büsche, Bei der Ziegelei, Fuchsgarten, In den Niedergärten, Lachenmühle, Ludwigsmühle und Ober dem Dorf.[1] Im Süden der Gemarkung erstreckt sich der Bellheimer Wald; in diesem Bereich verläuft außerdem in West-Ost-Richtung die Queich. Nördlich des Siedlungsgebietes erstrecken sich Weinberge des Weinanbaugebiets Pfalz.
Ab 1851 existierte vor Ort eine Synagoge, die den Novemberpogromen von 1938 zum Opfer fiel. Die Einwohnerstatistik von 1928 weist 37 „Israeliten“ auf.[2] Am 22. Oktober 1940 wurden Oberlustadter Juden im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion deportiert.
Wappen
Blasonierung: „In Rot über einem durch einen goldenen Balken geteilten und in der oberen Hälfte durch einen goldenen Pfahl gespaltenen goldenen Ring ein achtspitziges schwebendes silbernes Johanniterkreuz.“
Wappenbegründung: Das Johanniterkreuz weist auf die einstige Zugehörigkeit zur Komturei Heimbach hin.
Der Nachbarort Niederlustadt besaß am südwestlichen Rand seines Siedlungsgebiets den Bahnhof Lustadt tan der Bahnstrecke Germersheim–Landau, der als gemeinsame Bahnstation mit Oberlustadt ausgelegt war. Der Personenverkehrs wurde 1984 eingestellt, in den 1990er Jahren folgte der Güterverkehr. Der Ort ist durch die Buslinie 590 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, die ihn mit dem Landauer Hauptbahnhof sowie mit Germersheim verbindet, an den Nahverkehr angeschlossen. Rund einen Kilometer nördlich des Siedlungsgebiets verläuft in Ost-West-Richtung die Bundesstraße 272.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Augustin Violet (1799–1859), erster pfälzischer Taubstummenlehrer