Die Bande von Hauptmann Galdino Ferreira terrorisiert in den ärmlichen Dörfern des Sertão die Bevölkerung. Bei einem Überfall entführen sie die Lehrerin Olivia, um ein Lösegeld zu erpressen. Als sich sowohl Ferreira als auch sein Stellvertreter Teodoro in sie verlieben, kommt es in der Bande zu einer Spaltung.
Historischer Hintergrund, Produktionsgeschichte
Der Film ist bis hin zum Nachnamen von Hauptmann Ferreira angelehnt an die Aktivitäten einer Bande Cangaceiros, die in den 1920er/30er Jahren im Sertão unter der Führung von Virgulino Ferreira da Silva, genannt Lampião (Die Lampe), operierte.
„Die Urballade vom guten Räuber und vom schönen Mädchen, längst als ein Muß-Bestandteil in Routine-Wildwestern verheizt, erfährt durch die unverbrauchten Bild- und Musikrhythmen, in den Gesichtern eines neu entdeckten Gangster-Reservoirs (der nordbrasilianischen Desperados) eine faszinierende Wiederbelebung. Einer der Filme, die man unter Hunderten nicht verwechseln kann.“
„Es geschieht nicht oft, daß man im Film Bäume, Sträucher, Sand und Fluß und die Gesichter der Menschen, der guten und der bösen, so ungeschminkt sieht. Zweifellos geht da manches auf die Magennerven, aber ebenso zweifellos ist den Brasilianern in diesem Film ohne Stars (mit einer prächtigen Musik) der große Wurf eines naiven Kunstwerks gelungen. Ob man freilich die Grausamkeit des Lebens, besser gesagt, einer Abart des Lebens (des Räuberlebens nämlich) der Phantasie des Kinobesuchers so brutal aufzudrängen soll - das steht auf einem anderen Blatt.“
Aus unbekannten Gründen ist der Film auch in Brasilien bislang nie auf Video oder DVD ediert worden. Die deutsche Fassung ist lediglich 95 Minuten lang und damit um gut 10 Minuten kürzer als das Original. Obwohl der Film ein Klassiker der brasilianischen Filmkunst ist, wurde er bislang auch nicht auf ARTE ausgestrahlt.
O Cangaceiro wurde zum Vorbild für einige Nachfolgeproduktionen, so A Morte Comando o Cangaço (BRA 1961, R.: Carlos Coimbra, Walter Guimarães Motta) oder Viva Cangaceiro (I 1970, R.: Giovanni Fago).