Ołownik liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren am Nordufer der Angerapp (polnischWęgorapa). Bis zur einstigen und heute auf russischem Staatsgebiet gelegenen Kreisstadt Darkehmen (1938 bis 1946 Angerapp, heute russischOsjorsk) sind es 17 Kilometer in nordöstlicher Richtung, während die jetzige Kreismetropole Węgorzewo(Angerburg) in zwölf Kilometern in südwestlicher Richtung zu erreichen ist.
Bei Ołownik handelt es sich um einen langgestreckten Ort: im Süden das Dorf an der Straße nach Dąbrówka(Dombrowken, 1938 bis 1945 Eibenburg), im Norden die Siedlung an der Straße, die sich im Grenzgebiet verliert und früher bis nach Kowarren (1938 bis 1946 Kleinfriedeck, russisch Saosjornoje) weiterreichte.
Geschichte
Das kleine vor 1785 Olownicken, um 1785 Groß Launigken, nach 1785 Launicken, nach 1818 Launinken und bis 1938 Launingken genannte Dorf[1] fand durch seine Ziegelei und zwischen 1914 und 1945 durch die Bahnstation an der Bahnstrecke Angerburg–Gumbinnen überörtliche Bedeutung. Zum Ort gehörten bis 1945 die Ortschaften Alt Eszergallen (1936 bis 1938 Eschergallen, 1938 bis 1945 Sandenwalde), Neusorge und Wald Illmen (beide nicht mehr existent und auf heute russischem Staatsgebiet) sowie Friedrichsfelde (1938 bis 1945 Sandenfelde, polnischPochwałki) und Nonnenberg (polnisch Miniszki).
Der Gutsbezirk Launingken zählte im Jahr 1910 insgesamt 477 Einwohner[3], und im Jahre 1925 waren es 623, wobei die Zahl sich bis 1933 auf 483 bzw. auf 500 im Jahr 1939 verringerte[4].
Am 3. Juni 1938 erhielt Launingken die Umbenennung in „Sanden“. Ausschlaggebend hierfür war die politisch-ideologische Motivation zur Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Launingker Gutshaus dem Erdboden gleichgemacht[5]. Hier verlebte der Schriftsteller, Naturforscher un Dichter Walter von Sanden-Guja (1888–1972) seine Jugendzeit. Der alte Park erinnert trotz seines verwilderten Zustandes noch heute daran, dass hier einmal über Generationen Gartenkultur gepflegt wurde.
Alfred von Sanden (1861–1935), Gutsbesitzer auf Launingken, preußischer Kammerherr, Rechtsritter des Johanniterordens, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
Verkehr
Das Dorf Ołownik liegt an einer Nebenstraße, die Pawłowo(Paulswalde) und Dąbrówka(Dombrowken, 1938 bis 1945 Eibenburg) miteinander verbindet. Im Dorf besteht ein Straßenabzweig zur Siedlung im unmittelbaren Gebiet der Staatsgrenze zwischen Polen und Russland (EU-Außengrenze).
Von 1914 bis 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Angerburg–Gumbinnen. Der Bahnhof lag zwei Kilometer nördlich des Ortes. Die Bahnstrecke wurde kriegsbedingt und aufgrund der Ziehung der Grenze stillgelegt und größtenteils demontiert.
Weblinks
Commons: Ołownik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien