Die Dafabet Northern Ireland Open 2017 waren ein Weltranglistenturnier im Rahmen der Snooker-Saison 2017/18. Vom 20. bis 26. November 2017 wurden sie in Belfast im Waterford Centre ausgetragen.[1] Im Vorjahr hatte es an einer anderen Spielstätte in der nordirischen Hauptstadt stattgefunden. Die Northern Ireland Open waren nach den English Open das zweite Turnier der Home-Nations-Serie, die 2016 eingeführt worden war.
Mit Weltmeister Mark Selby und Ding Junhui blieben die beiden aktuellen Topspieler dem Turnier fern. Nach der Absage von Marco Fu kurz vor Turnierbeginn trat erstmals eine Regelung vom 30. August 2017 in Kraft: An seiner Stelle durfte ein Spieler aus der Rangliste der Q School am Saisonbeginn nachrücken. In diesem Fall profitierte davon der walisische Nachwuchsspieler Jamie Clarke.[2]
Titelverteidiger war der Engländer Mark King, der jedoch in der dritten Runde dem Chinesen Yan Bingtao mit 1:4 unterlag. Auch Ronnie O’Sullivan schied in Runde 3 aus, er hatte das erste Home-Nations-Turnier gewonnen und hätte bei einem Sieg die Chance auf die 1-Million-Pfund-Prämie aufrechterhalten. Sieger wurde der Waliser Mark Williams, der damit seinen 19. Weltranglistentitel und nach der 6-Red-WM seinen zweiten Saisonsieg holte. Sein Gegner, der 17-jährige Yan Bingtao, war dagegen einer der jüngsten Main-Tour-Finalisten überhaupt. Wie im Vorjahr wurde das Finale erst im Entscheidungsframe mit 9:8 entschieden.
Das Preisgeld für alle vier Turniere der Home-Nations-Serie blieb zum Vorjahr unverändert.
Der „Rolling 147 Prize“ für ein Maximum Break stand bei 10.000 £.
Für den Spieler, der alle vier Turniere der Home-Nations-Serie (English Open, Northern Ireland Open, Scottish Open, Welsh Open) in derselben Saison gewinnt, war ein Sonderpreis von 1 Million Pfund ausgelobt. Nach Ronnie O’Sullivans Sieg bei den English Open einen Monat zuvor war er der Preisanwärter; er schied allerdings in der dritten Runde gegen Elliot Slessor aus. Damit wurde der Sonderpreis 2017 nicht vergeben.
125 Profis hatten sich für das Turnier angemeldet. Zwei einheimische Amateurspieler, Declan Brennan und – wie im Vorjahr schon – Jordan Brown wurden vom nordirischen Verband nominiert. Der letzte freie Platz wurde dem Waliser Jackson Page gegeben, der früher im Jahr knapp an der Main-Tour-Qualifikation über die Q School gescheitert war. Bis zum Achtelfinale wurde auf vier Gewinnframes (Modus Best of 7) gespielt.[4][5][6]
Bereits in Runde 1 war Schluss für den Weltranglistenzweiten Judd Trump, aber auch Barry Hawkins und Shaun Murphy, der kurz zuvor noch Champion of Champions geworden war, hatten einen Fehlstart. Den anderen Favoriten ging es in den Runden 2 und 3 nicht besser und so war Mark Williams der einzige Top-16-Spieler im Achtelfinale.
WC = Wildcard-Spieler des nordirischen Verbands NIBSA A = Amateurspieler (qualifiziert über die Q-School-Order-of-Merit) kl. = kampflos
Nachdem er schon der bestplatzierte Spieler im Achtelfinale gewesen war, war Mark Williams im Viertelfinale sogar der einzige Top-32-Spieler. Dafür konnten sich gleich vier chinesische Spieler für die Letzten 8 qualifizieren. Lü Haotian kam anschließend ins Halbfinale und schaffte damit ebenso sein bestes Karriereergebnis wie der Engländer Elliot Slessor, der in Runde 3 Ronnie O’Sullivan geschlagen hatte. Yan Bingtao hatte früher im Monat schon einmal die Vorschlussrunde erreicht und konnte das mit einem Sieg über Lü noch einmal überbieten. Slessor verlor gegen Williams.
Während der zweimalige Weltmeister Mark Williams auf insgesamt 18 Ranglistensiege zurückblicken konnte, stand Yan Bingtao in seinem ersten Main-Tour-Finale. Als der Waliser seine Karriere begann, war Yan gerade geboren worden. Der 17-jährige Chinese hatte außerdem die Chance, als jüngster Turniersieger in die Statistik einzugehen und den Rekord von Ronnie O’Sullivan von der UK Championship 1993 zu unterbieten. Er begann das Match offensiv mit einer 2:0-Führung und hielt den Vorsprung bis zur Sessionpause. Am Abend gewann er den ersten Frame, musste dann aber den 6:6-Ausgleich hinnehmen. Beim Stand von 7:7 schien es, als könnte Mark Williams erstmals in Führung gehen, doch er vergab die Chance und Yan stand als erster kurz vor der Ziellinie. Doch Williams konnte ein weiteres Mal aufschließen und den Entscheidungsframe erzwingen. In Frame 17 vergab der Chinese dann gleich mehrere riskante Long Pots und mit zwei mittleren Breaks erzielte Williams einen deutlichen Vorsprung. Den konnte Yan zwar durch ein provoziertes Foul reduzieren, aus weiteren Snookern rettete sich der Waliser aber erfolgreich und ein Foul von Yan besiegelte schließlich die knappe 8:9-Niederlage. Mehr als sechseinhalb Jahre hatte Williams nach dem German Masters 2011 auf seinen 19. Sieg bei einem Weltranglistenturnier warten müssen.
Es wurden insgesamt 53 Century-Breaks gespielt. 34 Spielern gelang mindestens eine Aufnahme mit 100 oder mehr Punkten, John Higgins erzielte in Runde 3 die größte mit 142 Punkten.[7]
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