Ab September 1944[2] wurde die Zivilbevölkerung genötigt, Elmpt zu verlassen. Viele Niederkrüchtener wurden nach Borghorst (Münsterland), Lindhorst, Steinhude, Amt Rahden oder nach Authausen (in Sachsen) evakuiert.[3]
Ende Februar 1945, einige Tage nach dem Beginn der Operation Grenade, räumten deutsche Truppen die Maas-Rur-Stellung; am 1. März rückten US-Soldaten über Niederkrüchten, Brüggen, Bracht und Kaldenkirchen nach Venlo vor.[4]
Seit dem 1. Januar 1972 sind die vormals selbstständigen Gemeinden Niederkrüchten und Elmpt per Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen (vom 14. Dezember 1971) zusammengeschlossen. Gehörten beide Kommunen ursprünglich zum ehemaligen Kreis Erkelenz und nach kommunaler Neugliederung zum Kreis Heinsberg, so wurden sie 1975 dem Kreis Viersen zugeordnet, wobei aber die Orte Merbeck, Schwaam, Tetelrath, Venn und Venheyde der Stadt Wegberg zugeordnet wurden und somit weiter zum Kreis Heinsberg gehören.
Der Diplom-Sozialarbeiter Karl-Heinz „Kalle“ Wassong (parteilos) wurde im September 2015 zum Bürgermeister gewählt und 2020 mit 59,14 % im Amt bestätigt[8]. Er setzte sich 2015 in der Stichwahl mit 67,34 Prozent der Stimmen gegen den Konkurrenten Bennet Gielen (CDU) durch. Zuvor hatte Herbert Winzen (ebenfalls parteilos) elf Jahre lang das Amt inne.
Wappen und Banner
Banner der Gemeinde Niederkrüchten
Wappen der ehem. Gemeinde Elmpt
Wappen der ehem. Gemeinde Niederkrüchten
Blasonierung:„Gespalten; vorne in Gold (Gelb) eine halbe rote Lilie, auf deren Kelchblatt ein linksgekehrter grüner Sittich sitzend; hinten in Silber (Weiß) drei blaue Balken.“ Bedeutung: Das Wappen der Gemeinde Niederkrüchten entstammt dem Wappen der Grundherren von Elmpt. Die drei blauen Balken auf silbernem Grund weisen auf das Emblem der Edelherren von Brempt hin, die im 13. Jahrhundert in Niederkrüchten Grundherrenrechte ausübten.
Beschreibung des Banners: „Unter weißem Bannerhaupt, darin der Wappenschild der Gemeinde, Blau - Gelb im Verhältnis 1:1 längsgestreift.“[9]
Zu den größten Sportstätten der Gemeinde gehören das Bürgerhaus Elmpt (Mehrzweckhalle), die Doppelturnhalle Niederkrüchten, die Reitanlagen in den Ortsteilen Gützenrath, Overhetfeld und Venekoten sowie die Sportplätze in Niederkrüchten, Elmpt und Oberkrüchten.[11] Sie werden von den beiden größten Vereinen, dem SC Niederkrüchten[12] und Schwarz-Weiß 1926 Elmpt[13] und auch von kleineren Vereinen genutzt.
Die DLRG Niederkrüchten ist der größte Schwimmverein in der Gemeinde.[14] Das im Ortsteil Elmpt gelegene Hallenbad wird vor allem für den Schul- und Vereinssport genutzt, das Freibad Niederkrüchten ist seit 2018 wegen des akuten Renovierungsbedarfs nicht mehr geöffnet worden.[15][16]
Niederkrüchten war sporadisch Bestandteil einer Motorrad-Rennstrecke, die von 1922 bis 1925 über eine Länge von 48,5 km die Orte Waldniel, Niederkrüchten, Brüggen, Bracht, Kaldenkirchen, Breyell, Boisheim und Dülken miteinander verband.[18] Die an Niederkrüchtens Ortsrand gelegene Kartsport-Strecke „Kuka-Kartbahn“ am Raderberg dagegen noch in Betrieb, dort werden heutzutage aber keine wichtigen Rennen mehr ausgefahren und war Austragungsort der Europameisterschaft im Kamellezielwerfen 2007.
Der Gemeinde wurde in den 2020er-Jahren durch Markus Orths und seine Romane „Ewig währt am längsten – Tante Ernas letzter Tanz“ und „Ewig währt am längsten – Der Pastor und das letzte Hemd“ ein literarisches Denkmal gesetzt.[19]
Literatur
Hermann Böken: Niederkrüchten in alten Ansichten. Band II. Niederkrüchten 1990
Ulrich Coenen: Zwischen den Grenzen – Eine Lebensgeschichte, Verlag Mainz, Aachen 1993. ISBN 3-925714-94-4 (siehe auch Haus Brühl)
Jochen Hild: Das Naturschutzgebiet Elmpter Bruch. In: Heimatbuch des Kreises Viersen, 27. Folge/1976, S. 252–259.
Ludwig Hügen: Elmpt und Niederkrüchten. Zwischen Schwalm und Grenzwald. Willich 1993
Manfred A. Jülicher: Niederkrüchten 1985. Bildband zur Darstellung des Ortes in 1985. Niederkrüchten 1985
Manfred A. Jülicher: Niederkrüchtener Mundart, Léewe en Krööchte, Landwirtschaft und Brauchtum vor 1945. Niederkrüchten 1975
Rolf Nagel: Niederkrüchtens Wappen. In: Heimatbuch des Kreises Viersen, 39. Folge/1988, S. 185–189.
Matthias Siegers, Klaus Blech: Ein neues Rathaus für die Gemeinde Niederkrüchten. In: Heimatbuch des Kreises Viersen, 38. Folge/1987, S. 244–248.
Edmund Weeger: Geschichte der Pfarrei Niederkrüchten im Dekanat Erkelenz. Kempen 1913
Dieter Jötten und Heidemarie Jötten geb. von Elmpt, Zur Geschichte des niederrheinischen Adelsgeschlechtes von Elmpt. Verlag Ph.C.W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2023.
↑Karl-Heinz Achten: Die Evakuierung des Grenzdorfes Elmpt im Kriegsjahr 1944. In: Heimatbuch des Kreises Viersen 2015.
↑Karl-Heinz Achten: Der Einmarsch der Amerikaner in Elmpt 1945 sowie die schwierige Anfangsphase der Beziehungen zwischen den deutsch-niederländischen Nachbarn. In: Heimatbuch des Kreis Viersen 2016.