Nicht-kreuzende Partitionen wurden von Germain Kreweras[1] in der Kombinatorik eingeführt und spielen seitdem in verschiedenen mathematischen Gebieten eine wichtige Rolle.[2] Insbesondere sind sie in der freien Wahrscheinlichkeitstheorie von großer Bedeutung.[3]
Eine Partition einer Menge ist eine Zerlegung von in paarweise disjunktenicht-leereTeilmengen (welche man Blöcke der Partition nennt), deren Vereinigung ergibt. Falls die endliche Mengelinear geordnet ist, dann kann man nicht-kreuzende Partitionen betrachten. Ohne Einschränkung können wir annehmen, dass gilt. Eine nicht-kreuzende Partition von ist eine Partition, deren Blöcke sich nicht kreuzen; d. h., es gibt keine , so dass und im selben Block liegen, und im gleichen Block liegen, und diese beiden Blöcke verschieden sind. Anstatt die Punkte linear anzuordnen, kann man sie auch zyklisch angeordnet auf einem Kreis als die Eckpunkte eines regulären -Ecks betrachten. Dann kann man einen Block einer Partition mit der konvexen Hülle seiner Punkte identifizieren, und die Bedingung nicht-kreuzend bedeutet, dass die Blöcke sich in dieser graphischen Darstellung nicht schneiden.
Die Menge aller nicht-kreuzenden Partitionen von wird mit bezeichnet.
Es gibt einen offensichtlichen Isomorphismus zwischen
und für zwei endliche linear geordnete Mengen der gleichen Größe. Das heißt, hängt im Wesentlichen nur von der Anzahl der Elemente in ab. und wir bezeichnen mit die nicht-kreuzenden Partitionen einer Menge mit Elementen. Die Anzahl der Elemente in wird durch die Catalan-Zahlen gezählt.
Verbandsstruktur
Genauso wie die Menge aller Partitionen von ist die Menge aller nicht-kreuzenden Partitionen ein Verband bezüglich der partiellen Ordnung, welche durch Verfeinerung der Blöcke gegeben wird. Allerdings ist der Verband der nicht-kreuzenden Partitionen kein Unterverband von allen Partitionen. Die partielle Ordnung ist für beide Verbände zwar die gleiche,
das Maximum von zwei nicht-kreuzenden Partitionen kann aber in beiden Verbänden verschieden sein. (Das Minimum hingegen ist in beiden
Verbänden gleich.)
Im Gegensatz zum Verband aller Partitionen ist der Verband der nicht-kreuzenden Partitionen selbstdual, d. h. es existiert eine bijektive Abbildung (das sogenannte Kreweras Komplement) von auf sich selbst, welche die partielle Ordnung umdreht.
Bedeutung in der freien Wahrscheinlichkeitstheorie