Neuhaus befindet sich im äußersten Osten von Wolfsburg, direkt an der Grenze zur Gemeinde Danndorf (Landkreis Helmstedt). Der Stadtteil ist heute ein beliebtes Wohngebiet, da er sehr ruhig gelegen ist.
Geschichte
Die Ansiedlung Neuhaus wurde 1372 erstmals als Nyehus im Zusammenhang mit der Burg Neuhaus erwähnt. Sie war ursprünglich ein Gutsweiler mit Wirtschaftsgebäuden rund um die Burg, die über Jahrhunderte zu einer Domäne gehörten.
In einer Beschreibung von 1654 heißt es zur Burg Neuhaus, aus der seinerzeit der Ort hauptsächlich bestand:
„Dieses ist ein Fürstl. Braunschweigisch Ampthauß, fast mitten im Hartze gelegen […]. Dieses Hauß ist uff einem Steinfelsen gar hoch uffgemauert und hat auff beyden Ecken starcke auffgemaurte Thürme und ligt vor dem Hause ein zimlicher grosser Teich, so mit Carpen besetzet wird […].“[3]
Als Gemeinde entwickelte sich Neuhaus erst im 20. Jahrhundert. Nach Auflösung der Domäne wurden 1936 elf neue Bauernhöfe gegründet, während die Burg zur Reichssportschule wurde. 1963 erfolgte der Bau der Umgehungsstraße.[4]
Der Entwurf des Kommunalwappens von Neuhaus stammt von der dortigen Gemeinde. Gezeichnet hat ihn der Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der sämtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat.[11] Das Wappen wurde am 5. April 1955 vom Rat der damaligen Gemeinde Neuhaus, seit dem 1. Juli 1972 ein Stadtteil von Wolfsburg, beschlossen und am 11. Juli 1955 vom niedersächsischen Innenministerium genehmigt.[12]
Wappenbegründung: Das Wappen ist eigentlich eher eine Gebäudeansicht als ein heraldisches Sinnbild und stellt die Burg Neuhaus dar, die vor 1372 vom Herzog Magnus und der Stadt Braunschweig erbaut wurde und die von den Herzögen nach 1423 an verschiedene Familien verpfändet wurde. Darum ist als zusätzliches Kennzeichen der Schild des landesherrlichen Erbauers angebracht.
Neuhaus besteht überwiegend aus Wohnbebauung, sodass nur wenige Unternehmen im Stadtteil ansässig sind. Einziger Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb ist das Hotel An der Wasserburg, das auf ein 1990 gegründetes Café zurückgeht.[13]
Öffentliche Einrichtungen
Freiwillige Feuerwehr Neuhaus
Bildung
DRK-Kindertagesstätte Burg Neuhaus
Käferschule (Grundschule – Außenstelle der Käferschule Reislingen)
Literatur
Hermann Achilles: Neuhaus. Burg, Amt, Domäne. Texte zur Geschichte Wolfsburgs, Freundeskreis Burg Neuhaus e. V. (Hrsg.), 2. Auflage, Neuhaus 2002.
↑ abcStatistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.207 (Digitalisat).
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.221.
↑Hauptsatzung der Stadt Wolfsburg. (PDF; 644 kB) § 9, Ortschaften und Ortsräte, Abs. 3, Nr. 7. In: Webseite Stadt Wolfburg. 3. Juli 2019, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2021; abgerufen am 5. August 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wolfsburg.de
↑Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985.
↑ abArnold Rabbow: Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gandersheim, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Eckensberger & Co Verlag, Braunschweig 1977, DNB780686667, S.20.
↑
Katharina Keller: 30 Jahre Hotel An der Wasserburg. In: Wolfsburger Nachrichten. 5. August 2020.