Naturpark Nagelfluhkette

Naturpark Nagelfluhkette
Der Steineberg im Naturpark

Der Steineberg im Naturpark

Lage Bayern, Vorarlberg
Fläche 480 km²[1]
Geographische Lage 47° 30′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 47° 29′ 43″ N, 10° 4′ 43″ O
Naturpark Nagelfluhkette (Bayern)
Naturpark Nagelfluhkette (Bayern)
Meereshöhe von 465 m bis 2065 m
Einrichtungsdatum 1. Jan. 2008 (Bayern),
2. Sep. 2014 (Vorarlberg)
Verwaltung Naturpark Nagelfluhkette e. V., Immenstadt

Der Naturpark Nagelfluhkette ist ein grenzübergreifender Naturpark zwischen der deutschen Region Allgäu und dem österreichischen Bundesland Vorarlberg. Der Naturpark umfasst im Wesentlichen das Gebiet der drei Nagelfluhketten der Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämme. Es ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Deutschland und Österreich.

Lage und Landschaft

Topografie des Naturparks bis 2024
Der Große Alpsee bei Immenstadt

Der Naturpark umfasst einen Gutteil der Allgäuer Voralpen westlich der Iller. Er erstreckt sich von Immenstadt und den Westhängen des Illertals im Osten, Großen Alpsee, Konstanzer Tal mit Ach und Oberstaufen im Norden bis an den Hirschbergzug (schon nahe dem Bregenzer Pfänder) im Westen. Im Süden grenzt er an die Bregenzer Ach, Hirschgundtal und Rohrmoostal bei Oberstdorf, bis an die Abhänge des Hochifen. Seinen Kernbereich bildet die namensgebende Nagelfluhkette des Hochgrats mit Hochhäderichzug, im Norden liegt der Prodel-Kojen-Schichtkamm, im Süden die Hörnergruppe (Riedberghorngruppe).

Der Park erstreckt sich von den Talungen der Iller und Bregenzerach bis auf Gipfel des Hochgrats bei 1834 m (Kulminationspunkt in der Südspitze der Gemeinde Sibratsgfäll auf 2050 m). Das Gebiet weist auf engstem Raum einen Höhenunterschied von 1400 m auf, welcher einer der Gründe ist, warum die Landschaft so abwechslungsreich ist.

Größe und Gemeinden

Der Naturpark umfasst 24.700 Hektar im Landkreis Oberallgäu und 16.300 Hektar im angrenzenden Bregenzerwald, also insgesamt etwa 480 Quadratkilometer. Insgesamt achtzehn Oberallgäuer und Vorarlberger Gemeinden schlossen sich zu diesem Projekt zusammen.

Deutschland

Österreich

Organisation und Geschichte

Logo des Naturparks
Hinweisschild mit Hochgrat

Leitbild und Ziele

Die wesentlichen Ziele dieses Projekts sind:

  • Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft
  • Nachhaltige Land-, Alp- und Forstwirtschaft als Schlüsselbeitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft
  • Nachhaltiger, qualitativ hochwertiger Tourismus und dessen Vermarktung
  • Nachhaltige Regionalentwicklung mit dem Kernthema Energie

Umsetzung

Der Naturpark Nagelfluhkette ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Deutschland und Österreich und stellt damit ein internationales Pilotprojekt dar.

Die Idee zum Naturpark entstand 2003 im Rahmen des Interreg IIIB-Projekts DYNALP des Gemeindenetzwerkes Allianz in den Alpen, in dem „die Sicherung der Berglandwirtschaft durch Entwicklung nachhaltiger Tourismusangebote“ diskutiert wurde.[2] Die Entstehung des Naturparks wurde intensiv durch die Europäische Union im Rahmen des Programms INTERREG IIIA/IV Alpenrhein–Bodensee–Hochrhein[3] unterstützt[4][5] und die Fördermittel 2005 bewilligt. 2006 bis 2007 schuf man unter Mitwirkung des Österreichischen Ökologie-Instituts[6] und des deutschen Alpenforschungsinstituts[7] die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen und setzte erste Maßnahmen.

Der Naturpark wurde zum 1. Januar 2008 vom Bayerischen Umweltministerium genehmigt und mit der Nummer NP-00018 bzw. BAY-18 eingetragen.[8] Vorrangige Ziele sind Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft. Damit ist er auch der erste Naturpark Bayerns im Alpenraum: Der Naturpark ist ein relativ schwaches Schutzinstrument, das vorrangig der Verbindung von Naturschutzgedanke und örtlichem Tourismus dient, und primär im Bereich Bayerischer Wald im Einsatz ist, nicht im wohlerschlossenen Alpengebiet.[9]

In Vorarlberg ist – anders als in den anderen Bundesländern – der Naturpark keine rechtliche Schutzgebietskategorie (im Vorarlberger Naturschutzrecht ist der Biosphärenpark auf Basis der UNESCO-Ausweisung verankert). Hier handelt es sich um eine freiwillige Selbstverpflichtung der Naturpark-Gemeinden. Daher ist der Park auch (Stand 5/2011) nicht Mitglied im Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ). Die Initiative wird aber – im Rahmen der Neuorientierung des Vorarlberger Naturschutzes hin zu integralem Natur- und Landschaftsschutz und auch Förderung der kommunalen Basis des Anliegens[10] – als Regionale Strategie der Regionalentwicklung von den zuständigen Behörden und der Landespolitik unterstützt, wie der ebenfalls kommunal aufgebaute Biosphärenpark Großes Walsertal.[11] Weil die Gemeinden mit ihrem gesamten Gebiet am Naturpark beteiligt sind, beträgt die ausgewiesene Schutzfläche 15.404,54 ha. Die Schutzintention liegt mehr in nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft, denn im Tourismus.[12]

Verwaltung

Naturpark Nagelfluhkette
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 2005
Sitz Immenstadt[13]
Zweck Betrieb des Naturparks Nagelfluhkette
Vorsitz Martin Beckel (seit 2014); Rolf Eberhardt (Gschftf.)
Website naturpark-nagelfluhkette.info

Sitz der Naturparkverwaltung (Naturpark Nagelfluhkette e. V.) ist in Bühl am Alpsee, einem Stadtteil von Immenstadt.

Auf österreichischer Seite wird der Naturpark in den Gemeindeämtern betreut.

Naturbestand und Erschließung

Schutzgebiete im Naturpark

Im Naturpark liegen die folgenden Schutzgebiete:

Im Süden grenzen direkt die Schutzgebiete der Hoher-Ifen-Gruppe an (Naturschutzgebiet Hoher Ifen, FFH-Gebiet Hoher Ifen bzw. SPA/Vogelschutzgebiet Hoher Ifen und Piesenkopf in Deutschland, Europaschutzgebiet Ifen und Pflanzenschutzgebiet Hochifen und Gottesacker-Plateau in Österreich).

Alpinismus

Wanderungen auf dem Kammweg der Kette gehören wegen der Aussicht zu den beliebtesten im Landkreis Oberallgäu. Österreichischerseits gilt die niedrige Vorgebirgsgegend angesichts der prominenteren Gebiete im Süden als „alpinistischer Geheimtip“.[24]

Siehe auch

Literatur

  • Peter Elgaß et al.: Naturpark Nagelfluhkette: Natur, Kultur und Menschen im Allgäu und in Vorarlberg, Bildband, Edition Allgäu im Verlag Hephaistos, Immenstadt im Allgäu 2009, ISBN 978-3-931951-41-2
Commons: Naturpark Nagelfluhkette – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Über uns. Naturpark Nagelfluhkette, abgerufen am 8. August 2024.
  2. Grenzübergreifender Naturpark Nagelfluhkette eröffnet. CIPRA, 29. Mai 2008, abgerufen am 19. November 2020.
  3. INTERREG Alpenrhein – Bodensee – Hochrhein, www.interreg.org
  4. Projekt Naturpark Nagelfluhkette. Förderpriorität Wirtschaft – Massnahmenbereich "1.4 Land- und Waldwirtschaft". INTERREG Alpenrhein – Bodensee – Hochrhein, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2013; abgerufen am 25. Mai 2011.
  5. Projekt Nachhaltiger Tourismus im Naturpark Nagelfluhkette. Standortqualität und Ressourcenschutz – Massnahmenbereich "2.1 Förderung der Standortattraktivität". INTERREG Alpenrhein – Bodensee – Hochrhein, abgerufen am 19. November 2020.
  6. Vorbereitung Naturpark Nagelfluhkette. In: ecology.at → Projekte. Österreichisches Ökologie-Institut, 2005, abgerufen am 25. Mai 2011.
  7. Nachhaltige Regionalentwicklung. Abschnitt Naturpark Nagelfluhkette. In: alpenforschung.de → Referenzen → Nachhaltige Regionalentwicklung. Abgerufen am 18. November 2020.
  8. Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.): Grüne Liste der Naturparke in Bayern. Stand: 31.12.2019. 2019, S. 3 (pdf, lfu.bayern.de [abgerufen am 19. November 2020]).
  9. Fritz Möbus: Naturpark Nagelfluhkette im Allgäu. In: Naturschutz und Wildnis in Europa. wildniseuropa.blogspot.com, 29. Oktober 2009, abgerufen am 24. Mai 2011.
  10. Biotopinventar Vorarlberg § 6 Inventare von Natur- und Landschaftsräumen (mit den Gemeindebeständen), Örtliches Schutzgebiet und Örtliches Naturdenkmal § 29 Örtlicher Naturschutz Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung LGBl. Nr. 22/1997 i.d.g.F. (ris.bka).
  11. Daniela Grabher (Leitung), Katrin Löning, Ulli Weber, Österreichisches Ökologie-Institut Geschäftsstelle Vorarlberg: Natur und Umwelt in Vorarlberg. Analysen · Ziele · Visionen · 2009. Hrsg.: Vorarlberger Naturschutzrat. Dornbirn Dezember 2009, Regionale Strategien, S. 20 (naturschutzrat.at [PDF]).
  12. Gemeinden. In: naturpark-nagelfluhkette.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. August 2011; abgerufen am 24. Mai 2011.
  13. Impressum Naturpark Nagelfluhkette e. V. Abgerufen am 10. September 2020.
  14. a b c d e f 8525-301 Häderichmoore – PDF. (PDF; 31 kB) Landschaft Nr. 65. Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2011, abgerufen am 16. Mai 2011.
  15. SITENAME Häderichmoore. In: Natura 2000 – Standard Data Form. European Environment Agency, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  16. SITENAME Nagelfluhkette Hochgrat-Steineberg. In: Natura 2000 – Standard Data Form. European Environment Agency, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  17. SITENAME Witmoos. In: Natura 2000 – Standard Data Form. European Environment Agency, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  18. SITENAME Bregenzerachschlucht. In: Natura 2000 – Standard Data Form. European Environment Agency, abgerufen am 18. November 2020 (englisch).
  19. Verordnung über das Naturschutzgebiet Hirschberg in Langen bei Bregenz LGBl. Nr. 28/1974 (ris.bka).
  20. Verordnung über das Naturschutzgebiet Kojen-Moos in Riefensberg LGBl. Nr. 2/1978 (ris.bka).
  21. Patrizia Hagspiel (Gesamtbearb.), Josef Scherer, Peter Singer (Mitarb.): Riefensberg: Kojenmoore. Bericht UI-4-16/2008. In: Amt der Vorarlberger Landesregierung (Hrsg.): Feuchtbiotope – Ergebnisse von biologischen, pedologischen und chemisch-physikalischen Untersuchungen. Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit des Landes Vorarlberg, Bregenz Mai 2008 (, pdf, GIS, vorarlberg.at/feuchtbiotope).
  22. Verordnung über das Naturschutzgebiet Roßbad in Krumbach LGBl. Nr. 20/1973 (ris.bka).
  23. Verordnung über den Schutz des Gebietes Schurreloch in Hittisau LGBl. Nr. 19/1978 (ris.bka).
  24. Ernst Zettler; Heinz Groth, Helmut Dumler, Dieter Seibert, Josef Heinl: Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen. 17. Auflage. Rother Bergverlag, München 2008, ISBN 978-3-7633-1126-2 (rother.de; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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