Nakomiady liegt etwa zehn Kilometer südöstlich der Stadt Rastenburg und 68 Kilometer östlich der Stadt Olsztyn (Allenstein).
Geschichte
Der Ort wurde zwischen 1392 und 1396 vom KomturKonrad Kyburg als Gutsdorf angelegt. Er erbaute im Dorf ein Schloss. 1402 erneuerte der Hochmeister des Deutschen OrdensUlrich von Jungingen die Privilegien der Ortschaft nach Kulmer Recht.[1] Das Schloss wurde später so stark zerstört, dass nur das Kellergeschoss und die Fundamente übrig blieben.
Das Gutsdorf erhielt im 17. Jahrhundert ein neues Herrenhaus, dessen Bau um 1680 vollendet war. Besitzer des Dorfes war Johann von Hoverbeck, ein Berater von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Preußen, der am Zustandekommen des Vertrags von Wehlau mitgewirkt hatte. Der Kurfürst hatte es ihm 1653 zusammen mit benachbarten Dörfern aus Dank für hervorragende diplomatische Dienste übereignet. 1789 wurde das Dorf von Friedrich von Redecker erworben. Es blieb dann bis 1930 im Besitz der Familie Redecker.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung in den Volksabstimmungen in Ost- und Westpreussen am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Eichmedien (Gut und Dorf) stimmten 540 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[3]
Das Gutshaus wurde ab 1998 umfassend saniert und beherbergt heute ein Hotel.
↑Tadeusz Swat: Dzieje Wsi. In: Aniela Bałanda u. a.: Kętrzyn. Z dziejów miasta i okolic. Pojezierze, Olsztyn 1978 (Seria monografii miast Warmii i Mazur), S. 209–210.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 112