Mozarts erste Italienreise (eingezeichnet sind die heutigen Grenzen): Schwarz: Reiseroute Salzburg – Neapel Blau: Abweichungen auf der Rückroute, eingezeichnet sind die heutigen GrenzenWolfgang Amadeus Mozart feiert Erfolge auf seiner ersten Italienreise.
In Rom gelingt es Mozart, nachdem er nur ein- oder zweimal dem neunstimmigen Miserere von Gregorio Allegri zugehört hat, das Grundgerüst dieser vom Vatikan streng geheim gehaltenen Partitur aus dem Gedächtnis fehlerfrei niederzuschreiben.
Für die vier D-Dur-Sinfonien Köchelverzeichnis 81, 84, 95 und 97, die alle während Mozarts erster Italienreise entstanden sein sollen, ist die Echtheit nicht zweifelsfrei geklärt, u. a. weil kein Autograph vorhanden ist.
30. Mai: Die OperArmida abbandonata (Die verlassene Armida) von Niccolò Jommelli mit einem Libretto von Francesco Saverio De Rogati nach dem 16. und 18. Gesang von Torquato Tassos Epos Das befreite Jerusalem wird am Teatro San Carlo in Neapel uraufgeführt. Die Titelpartie singt Anna Lucia De Amicis. Trotz der allseits gerühmten Besetzung kommt Jommellis Stil mit seiner Chromatik, den komplexen rhythmischen Strukturen und der dichten Instrumentierung beim neapolitanischen Publikum nicht gut an. Die Wirkung der dramatisch sorgfältig ausgearbeiteten Rezitative geht im hohen Geräuschpegel des Theaters verloren. Der 14 Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart besucht eine der Proben. Am 29. Mai schreibt er, dass die Oper gut komponiert sei und ihm gefalle. In einem Brief vom 5. Juni bemerkt er jedoch, dass die Musik „schön, aber viel zu gescheid und zu altvätterisch fürs theatro“ sei.
Luigi Boccherini wird im November 1770 Komponist und Kammervirtuose (ital. compositore e virtuoso di camera; span. compositor y virtuoso de cámara) des Infanten Don Luis de Borbón y Farnesio, dem Bruder König Karls III. von Spanien.[2] In der Folge entstehen zahlreiche Kammermusikwerke. Jahre später wird Boccherini dem Infanten auch ins Exil folgen.