Das Museum der Kunstakademie Vilnius ist das in seiner heutigen Form im Jahr 1994 gegründete Kunstmuseum der Kunstakademie in Vilnius. Es ging aus dem sogenannten Methoden-Labor hervor. Die Geschichte der Sammlung reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Ihr Schwerpunkt liegt auf der litauischen Kunst, insbesondere auf mit der Akademie verbundene Künstler sowie deren Schüler.
Der Ursprung der Sammlung der Kunstakademie Vilnius liegt im 18. Jahrhundert. Im Jahr 1793 begann die Abteilung für Architektur und Zeichnung der Universität Vilnius mit dem Aufbau einer Architektur- und Kunstsammlung, die der Ausbildung der Studenten dienen sollte. Nach der Einrichtung der Abteilung für Malerei an der Universität im Jahr 1797 begann deren Leiter Pranciškus Smuglevičius mit der Erwerbung von Kunstwerken, Gipsabgüssen, Graphiken, Mappenwerken und Büchern über die Grundlagen der Malerei in Warschau. 1802 begann André le Brun, Professor in der Abteilung für Skulptur, mit dem Aufbau einer Skulptursammlung. Die Graphikabteilung begann ihre Sammeltätigkeit ebenfalls zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als der Maler Jonas Rustemas die ersten Kupferstempel in Warschau erwarb. In der Folge erweiterte Juozapas Saundersas die Sammlung um Gipsabgüsse antiker Skulpturen und Druckgraphik, die von Adam Jerzy Czartoryski in Sankt Petersburg gestiftet wurden. Saundersas konzentrierte sich auf den Kauf von Originalgraphiken sowie graphischen Reproduktionen nach Werken berühmter Künstler. Als die Universität Vilnius 1832 in Folge des Novemberaufstandes der Jahre 1830/31 geschlossen wurde, ging der Großteil dieser Sammlungen in den Besitz der Universität Kiew über.
Als die Universität Vilnius in der Zwischenkriegszeit unter polnischer Herrschaft als Polnische Stefan-Batory-Universität wiedergegründet wurde, wurde eine Sammlung von Werken der Professoren und Studenten der Abteilung für bildende Kunst angelegt. Mit der Schließung der Universität im Dezember 1939 ging die Sammlung an die Kunstschule Vilnius über. Am 14. Januar 1941 genehmigte der Kunstrat des Volkskommissars für Bildung der litauischen Sowjetrepublik die Einrichtung eines Akademiemuseums. Dessen Leitung wurde der Maler Antanas Tamošaitis. Zu diesem Zeitpunkt waren viele Objekte der Sammlung aber bereits verloren. Am 25. Oktober 1948 wurde der Maler Leonas Katinas als Direktor des Akademiemuseums berufen. Ab diesem Zeitpunkt wurde es als Methoden-Raum bezeichnet. Aufgrund der prekären räumlichen Verhältnisse wurden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die wertvollen alten Kunstwerke an andere litauische Museen übergeben.
Eingang zum Gebäude, das unter anderem die Ausstellungshalle Titanikas beherbergt.
Das Museum der Kunstakademie Vilnius wurde am 6. Mai 1994 gegründet, als der Senat der Akademie die Umstrukturierung des sogenannten Methoden-Labors beschloss. Im Jahr 2011 wurde das Museum Mitglied in der Lietuvos Muziejų Asociacija, dem litauischen Museumsverband. Es verwaltet neben der Sammlung der Akademie, die in Depots verwahrt wird, auch die Ausstellungshalle Titanikas, die der Akademie gehört. In der Ausstellungshalle können Studierende, Absolventen und Lehrkräfte sowie ausländische Künstler Ausstellungen sowie Workshops und Konferenzen durchführen können. Die Preisträger des Preises für junge Künstler und des Preises für junge Designer werden in der Titanikas präsentiert.[1] Über eine ständige Ausstellungsmöglichkeit verfügt das Museum der Kunstakademie nicht, weshalb Teile der Sammlung in wechselnden Ausstellungen präsentiert werden müssen.
Sammlung
Der Umfang der Sammlung betrug Ende 2014 20.300 Inventarnummern. Sie umfasste zu diesem Zeitpunkt rund 8500 Zeichnungen, 3900 Graphiken, 2100 Gemälde, 1650 Photographien, 1110 Designobjekte und 500 Architekturzeichnungen. Darüber hinaus besitzt das Museum auch monumentale Kunstwerke, Skulpturen, Keramiken, Textilien und Videokunst.[2]
Werke der Studenten der Akademie werden auf jährlicher Basis der Sammlung hinzugefügt. Sie dienen als Lehrmaterial und für technische Studien, sollen aber auch das Frühwerk kommender Künstler dokumentieren.