Die mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1916/17 des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine war die 16. Spielzeit der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft. Trotz des Ersten Weltkrieges fand in dieser Spielzeit ein regelmäßiger Spielbetrieb in den meisten Gauen statt. Durch ein 2:0-Erfolg über den SV Dresdner Fußballring wurde der Hallesche FC 1896 zum ersten Mal mitteldeutscher Fußballmeister. Die deutsche Fußballmeisterschaft fand jedoch kriegsbedingt erneut nicht statt.
Die Vereine waren in der Saison 1916/17 in 23 Bezirke (Gaue) unterteilt, deren Sieger die mitteldeutsche Fußballmeisterschaft ausspielten. In einigen Gauen ruhte jedoch kriegsbedingt der Spielbetrieb. Die Sieger der Gaue Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster und Wartburg spielten zuerst die Thüringer Meisterschaft aus. Nur der Thüringer Fußballmeister durfte von diesen vier Vereinen an der mitteldeutschen Fußballendrunde teilnehmen. Aus den Gauen Mittelsachsen und Westthüringen nahm trotz Spielbetrieb kein Vertreter an der mitteldeutschen Fußballendrunde teil.
Aus unbekannten Gründen nahm Herta Wittenberg an der mitteldeutschen Fußballendrunde teil.
Die Spiele FC Dellnau gegen Dessauer SV 98 und Germania Roßlau gegen FC Dessau 05 wurde als Niederlage für beide Mannschaften gewertet.
Im Gau Elbe-Elster fanden in dieser Saison keine Verbandsspiele statt.
Im Gau Erzgebirge fanden in dieser Saison keine Verbandsspiele statt.
Im Gau Göltzschtal fanden in dieser Saison keine Verbandsspiele statt.
Die Vereine aus Sangerhausen wurden Ende November 1916 vom Gau Kyffhäuser in den Gau Grafschaft Mansfeld zugeteilt. Zur kommenden Spielzeit wurden die Gaue Grafschaft Mansfeld und Kyffhäuser zusammengelegt. Mehrere Partien wurden als Niederlage für beide teilnehmenden Mannschaften gewertet.
Im Gau Harz wurde eine Herbst- und eine Frühjahrsrunde ausgespielt, beide gewann Germania Halberstadt. Im Sommer 1917 schloss sich der Nordharzer Rasensport-Verband dem Gau an, der Verband war vorher eine Abteilung im Norddeutschen Fußball-Verband (10. Bezirk).
Aus dem Gau Kyffhäuser ist nur der Sieger der 1. Klasse, SV Wacker-Mars Nordhausen, überliefert.
Der Gau Mittelsachsen wurde in einigen amtlichen Mitteilungen kurzfristig Gau Nordsachsen genannt. Der diesjährige Sieger nahm aus unbekannten Gründen nicht an der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft teil, vermutlich, weil die Meisterschaftsentscheidung im Gau zu spät kam.
Entscheidungsspiel Platz 1
Die diesjährige 1. Klasse war in zwei Abteilungen unterteilt, die jeweils zwei bestplatzierten Vereine der beiden Abteilungen sollten in einer Endrunde den Kriegsmeister ausspielen. Auf einer Gau-Ausschuss-Sitzung Mitte März 1917 wurde jedoch beschlossen, dass nur die beiden Gruppensieger ein Finale um die Gaumeisterschaft austragen.
Das Spiel Naumburger SV Hohenzollern gegen den Zeitzer BC wurde als Niederlage für beide Mannschaften gewertet.
Im Gau Südthüringen fanden in dieser Saison keine Verbandsspiele statt.
Die Spiele Hohenzollern Chemnitz gegen Chemnitzer BC und Sturm Chemnitz gegen Hellas Chemnitz wurden als Niederlage für beide Mannschaften gewertet.
Die Verbandsspiele im Gau Vogtland sollten ursprünglich am 19. November 1916 beginnen. In einer Gau-Ausschuss-Sitzung am 25. November 1916 wurde beschlossen, die Meisterschaft zu verschieben und erst ab 7. Januar 1917 zu beginnen. Als Grund wurde die fortgesetzte Einberufung der Spieler in den Militärdienst angegeben. Ob die Meisterschaft überhaupt ausgespielt wurde, ist nicht überliefert. Es nahm auch kein Verein aus dem Gau Vogtland an der diesjährigen mitteldeutschen Fußballendrunde teil. Folgende Mannschaften sollten in der 1. Klasse spielen: 1. Vogtländischer FC Plauen, FV Wettin Plauen, ATV Plauen, FC Sachsen Plauen und FV Concordia Plauen.
Aus unbekannten Gründen nahm kein Vertreter aus dem Gau Westthüringen an der diesjährigen mitteldeutschen Fußballendrunde teil.
Erstmals wurde in dieser Spielzeit in Thüringen eine separate Meisterschaft ausgespielt, zu der sich die Gaumeister der vier Thüringer Gaue Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster und Wartburg qualifizierten. Nur der Gewinner dieser Meisterschaft qualifizierte sich für die mitteldeutsche Fußballendrunde.
Halbfinale
Finale
Die Meisterschaftsendrunde fand im K.-o.-System statt. Qualifiziert waren die Meister der einzelnen Gaue, ausgenommen Nordthüringen, Ostthüringen, Saale-Elster, Wartburg (spielten den Teilnehmer in der Thüringer Fußballmeisterschaft aus), sowie Mittelsachsen und Westthüringen. Da der Titelverteidiger Eintracht Leipzig gleichzeitig auch Gaumeister wurde, blieb der Platz des Titelverteidigers vakant.
Halle begann die Partie nervös, dennoch erzielte Büttner in der 12. Minute nach einem Zuspiel von Förderer den ersten Treffer. In Folge griff Dresden verstärkt an, doch der Hallesche Torwart Hensel hielt seinen Kasten sauber. Auch in der zweiten Halbzeit machte Dresden weiter Druck, doch die Abwehr Halles und Hensel konnten die Chancen vereiteln. Es entwickelte sich ein offenes Spiel und Halle gelang zwei Minuten vor Schluss der Treffer zum vorentscheidenden 2:0. Der Hallesche FC 1896 wurde somit erstmals mitteldeutscher Fußballmeister.
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