Michaela Kölmel (* 1956 in Karlsruhe; † 2007 ebenda) war eine deutsche Künstlerin und Hochschulprofessorin aus Karlsruhe.[1] Ihr künstlerisches Schaffen umfasste Zeichnungen, Skulpturen, ortsspezifische Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum.
In der Tradition des Minimalismus der 1960er Jahre arbeitend, erforschte Kölmel die Komplexität im Einfachen und Elementaren. Ihre Arbeit untersuchte den Kontrast zwischen Formen mit einem geradlinigen und unspektakulären Äußeren und solchen mit einem geheimnisvollen, leuchtenden Inneren, wobei sie Materialien wie hochpolierte Kupferrohre, Edelstahlbleche und Spiegelglas verwendete. Konzept, Prozess und Material bestimmten ihre Arbeit.
Kölmel verwendete diese Materialien für wand- und bodenbezogene Arbeiten. Sie setzte sie auch in ortsspezifischen Produktionen ein, um Räume zu verbinden und ungewöhnliche Wahrnehmungsfelder zu erzeugen (Installation MultiMediale 2 und ZKM 1992, Installation Orgelhalle 1994, Installation Galerie Rottloff, 2006). Mit lichtreflektierenden Materialien schuf Kölmel mit einfachen Mitteln komplexe sensorische Räume von hoher Intensität; sie enthielten eine dichte Formensprache, die schwierige Dialoge zwischen dem Werk, dem Betrachter und dem Raum eröffnete.
In ihren Zeichnungen bevorzugte Kölmel Folie, Graphitpulver und ein Schneidemesser gegenüber herkömmlichem Papier und Bleistift. Sie schuf Linienanordnungen durch Schnitte auf der Graphitoberfläche, die ihnen ein reliefartiges Erscheinungsbild verliehen.