Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Architekten und Designer Michael Graves. Zum Archäologen siehe Michael W. Graves; zum Musiker siehe Michale Graves.
Nach seiner Rückkehr nach Amerika erhielt er eine Anstellung als Dozent an der Universität Princeton, an der er bis zu seinem Tod als Professor arbeitete. Zahlreiche Gastprofessuren nahm er unter anderem in Eugene, Oregon, Austin und Houston wahr. Im Jahr 1964 gründete Graves sein eigenes Architekturbüro in Princeton.[2] In den 1970er Jahren wurde Graves zu den New York Five gezählt, einer Gruppe von New Yorker Architekten, deren Werk 1969 auf einer vielbeachteten Konferenz im MOMA zusammenfassend für einen neuen Baustil proklamiert wurde.[3]
1982 stellte er das Portland Building fertig, einen Neubau für die Stadtverwaltung von Portland, Oregon. Das Gebäude gilt als erstes Bauwerk der Postmodernen Architektur, die von Graves damit maßgeblich geprägt wurde.[4]
Nachdem er wegen einer Infektion seit 2003 von der Brust abwärts gelähmt war, entwarf er fortan gezielt behindertenfreundliche Architektur und Geräte.[4] Graves, Vater von vier Kindern, lebte und arbeitete zuletzt in Princeton, wo er am 12. März 2015 im Alter von 80 Jahren starb.[8]
Projekte
Graves war zunächst für seine Entwürfe prachtvoller Privathäuser bekannt, die Ideen holte er sich dabei von Le Corbusier. Seine Gestaltung orientierte sich Anfang der 1980er Jahre am Kubismus und war von Farbeffekten geprägt. Graves wollte Gebäude ähnlich strukturieren wie den menschlichen Körper. Nach seiner Vorstellung sollten alle Gebäude Beine, Körper und Kopf besitzen. Um dieses Ziel zu erreichen, konzentrierte sich Graves bei seinen Entwürfen zunehmend auf hohe Gebäude.
Ende der 1980er Jahre vollzieht Graves einen radikalen Stilwandel. Fortan löst er sich von der strengen und klaren Einteilung seiner Gebäude und verwendet Tiergestalten als Gestaltungselemente.
Michael Graves hat eine große Zahl von Alltagsgegenständen gestaltet, Teekessel, Gewürzmühlen und Geschirr ebenso wie Sessel und Stühle, aber auch Badmöbel und Sanitärobjekte, die weithin bekannt geworden sind.[9]
↑Michael Graves erreichte dadurch so eine Bekanntheit, dass er 1999 zum GQ Man of the Year gewählt wurde. Den Designentwürfen von Graves widmet sich: Julie Iovine: Michael Graves. Reihe: Compact Design Portfolio. Chronicle books, San Francisco 2002, ISBN 0811832511.