Waszyński war in der Familie eines Schmiedes als Mosche Waks geboren. Als junger Mann kam er nach Warschau, später nach Berlin. Über seine Ausbildung, insbesondere das Praktikum bei Friedrich Wilhelm Murnau, gibt es keine Nachweise. Zurück in Polen änderte er seinen Namen auf Michał Waszyński und konvertierte zum Katholizismus. Er wurde Assistent des Filmregisseurs Wiktor Biegański und trat in einem seiner Filme als Schauspieler auf. Nach 1925 wurde er als Assistent der polnischen Filmregisseure Józef Lejtes, Ryszard Ordyński und Henryk Szaro tätig.
1929 debütierte er als selbständiger Regisseur. Bis 1939 schuf er 37 Spielfilme, meist Komödien. Sein bedeutendstes Werk wurde jedoch 1937 „Der Dybbuk“ nach dem Drama von Salomon An-ski mit Dialogen in Jiddisch, ein Denkmal des reichen kulturellen Lebens der osteuropäischen Juden vor dem Holocaust.
Nach dem Krieg blieb Waszyński in Italien, wo er einen polnischen Spielfilm über die Schlacht von Monte Cassino drehte, und dann drei italienische Filme.
Später in seiner Karriere arbeitete Waszyński als Produzent in verschiedenen Positionen für die großen amerikanischen Studios in Italien und in Spanien, als Michael Waszynski. Zu seinen Filmen gehören The Quiet American (1958), El Cid (1961) und Der Untergang des Römischen Reiches (1964).
Er starb in Madrid an einem Herzinfarkt und wurde in Rom beerdigt.
Literatur
Izabela Żukowska, Faustyna Toeplitz-Cieślak: Wizjonerzy i skandaliści kina, Prószyński Media Sp. z o. o., Warszawa 2016, ISBN 978-83-8069-321-0, S. 260.
Film
Der Prinz und der Dybbuk (2017), polnisch-deutscher Dokumentarfilm von Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski über das Leben von Michał Waszyński[1]