In Silber ein schwebendes schwarzes Kreuz, begleitet von zwei schwarzen Zwölfender-Hirschstangen über einem blauen Wellenschildfuß.
Das Kreuz weist auf die frühere Zugehörigkeit zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen hin, während die Farben Silber-Blau dem Wappen der Grafen von Arnsberg entnommen sind, zu dem das Gebiet bis 1368 gehörte. Die Hirschstangen deuten auf das Rotwild in der Gemeinde hin. Der blaue Schildfuß versinnbildlicht den Hennesee, der im Gebiet der Gemeinde liegt.[2]
Geschichte
Die Gemeinde setzte sich aus bäuerlichen Orten zusammen, die zwar nach Meschede eingepfarrt waren, aber nicht direkt mit der Stadt verbunden waren und keinerlei städtischen Charakter besaßen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie auch Kirchspiel Meschede genannt.[3]
Mit der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung wurde Meschede-Land 1844 eine Landgemeinde im Amt Meschede des Kreises Meschede.[4]
Zweiter Weltkrieg
Im Gegensatz zur Kernstadt Meschede gab es vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen keine Fliegerangriffe. Aufgenommen wurden erste Kampfhandlungen am 8. April 1945 durch Artilleriebeschuss im Gemeindegebiet Löttmaringhausen-Heggen. Aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte betraf dies jedoch nur einzelne Gehöfte, so in Löttmaringhausen, Heggen und Laer. Kämpfe zwischen amerikanischen und deutschen Truppen gab es im Raum Berghausen.[5]
Nachkriegszeit
Wie überall bei Kriegsende kam es zum Notstand von Bekleidung und Lebensmitteln. Gerade im ländlichen Raum gab es auch in Meschede-Land Probleme mit der Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und dem Schutz der Bevölkerung gegenüber den Übergriffen zahlreicher Fremdarbeiter. So kam es zu Beraubungen auf Einzelgehöfte in Schederberge, Enste, Berghausen, Laer und Köpperkopf, woraufhin die Gemeinde um die Unterstützung durch Polizeikräfte bat.
Zwar versuchte die Besatzungstruppe gegen das Raubunwesen vorzugehen, war oft aber chancenlos, da die Übergriffe des Nachts erfolgten. Von einer erhöhten Sicherheit wurde erst berichtet, als die russischen Fremdarbeiter ab Anfang August 1945 abtransportiert wurden. Als gestohlen gemeldet wurden aus den Höfen der Gemeinde 200 Schafe, 22 Stück Rindvieh sowie 30 Schweine. Dies stellte große Verluste für die lokale Versorgung dar.
Weiteres Problem war die Wohnungsnot. Noch am 15. Oktober 1945 gab es 65 Alt-Evakuierte. Kurze Zeit später trafen weitere aus Westgebieten ein sowie Ostflüchtlinge.[5]
Auf dem ehemaligen Gemeindegebiet stehen heute der Wehrspeicher und der ehemalige Hof Plate in Enste, die Franz-Xaver-Kapelle in Ensthof, das Kloster Galiläa, die Kapelle St. Hubertus in Heggen, Schloss Laer, die Kapelle St. Agatha in Löttmaringhausen sowie das Gutshaus und die Kapelle in Schederberge unter Denkmalschutz.
Einzelnachweise
↑Aus: Stadtarchiv Meschede, Bestand 31 (Meschede C), 720
↑Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen. Hrsg.: Sauerländer Heimatbund e.V. Strobel-Verlag, A. Strobel KG, Arnsberg, 1986, ISBN 3-87793-017-4.
↑ abWestfalenlexikon 1832-1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band3. Münster 1978, S.91 (Nachdruck des Originals von 1834).