Das Max-Planck-Institut für Informatik (MPI-INF) ist ein Institut der Max-Planck-Gesellschaft; es hat seinen Sitz auf dem Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und wurde im November 1988 durch einen Beschluss des Senats der Max-Planck-Gesellschaft gegründet. Es nahm seine Arbeit im Dezember 1990[1] unter dem Gründungsdirektor Kurt Mehlhorn auf. Im darauffolgenden Jahr konnte Harald Ganzinger als zweiter Direktor gewonnen werden.
Das Max-Planck-Institut für Informatik war das erste Institut der Max-Planck-Gesellschaft in der Informatik.[2] Ihm folgten das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre.
Den Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Forschung legt das Institut besonders auf Algorithmen und deren Anwendungen im weitesten Sinn. Das Interesse reicht von der Grundlagenforschung (Algorithmen und Komplexität, Automatisierung der Logik) bis zu einer Reihe von Anwendungsbereichen (Computer Vision und Maschinelles Lernen, Internetarchitektur, Computergrafik, Datenbanken und Informationssysteme, Visual Computing und Künstliche Intelligenz). Ziel der Arbeit des Instituts ist es, gleichermaßen durch wissenschaftliche Publikationen, Softwaresysteme und Ausbildung des akademischen Nachwuchses Wirkung zu erzielen.
Seit Bestehen des Instituts erhielten die Forscher zahlreiche Auszeichnungen: unter anderem wurde der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis verliehen an Kurt Mehlhorn (1987), Hans-Peter Seidel (2003), Anja Feldmann (2011); die Konrad-Zuse-Medaille an Kurt Mehlhorn (1995), Thomas Lengauer (2003), Gerhard Weikum (2021); der Karl Heinz Beckurts-Preis an Kurt Mehlhorn (1994), Christian Theobalt (2017) und ACM-Fellowships[3] an Kurt Mehlhorn (1999), Gerhard Weikum (2006), Thomas Lengauer (2021), Bernt Schiele (2021).
Das Institut gliedert sich in sechs Abteilungen und zwei unabhängige Forschungsgruppen:
Die International Max Planck Research School on Trustworthy Computing (IMPRS-TRUST) ist ein gemeinsames Graduiertenprogramm des Max-Planck-Instituts für Informatik, des Max-Planck-Instituts für Softwaresysteme (MPI-SWS), der Fachrichtung Informatik an der Universität des Saarlandes und der Fachrichtung Informatik an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau in Kaiserslautern, das Nachwuchswissenschaftler in einem internationalen Forschungsumfeld fördert und zur Promotion führt.[6]
Die IMPRS-TRUST ist der Nachfolger der International Max Planck Research School for Computer Science (IMPRS-CS),[7] einer 2000 gegründeten Kooperation mit der Universität des Saarlandes und dem MPI-SWS. Sie war von 2001 bis 2019 aktiv und wurde von Gerhard Weikum geleitet.[8]
In der deutschen Informatik-Spitzenforschung ist das Institut neben dem Max-Planck-Institut für Softwaresysteme (MPI-SWS), dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI), dem Schloss Dagstuhl – Leibniz-Zentrum für Informatik (LZI), dem Zentrum für Bioinformatik (ZBI), sowie der gesamten Fachrichtung Informatik der Universität des Saarlandes Teil des Saarland Informatics Campus (SIC). Dadurch bieten sich auch vielfältige Möglichkeiten der wissenschaftlichen Weiterqualifizierung.
Ferner gehört das Institut dem Verbund Computer Science Research at Max Planck Institutes (CS@MPI) an, welchem sich auch das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI-IS), das MPI-SWS, das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre (MPI-SP), das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPI-MG) angeschlossen haben. Der Verbund kooperiert mit der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, der Universität Stuttgart, der Universität des Saarlandes, sowie der Universität Tübingen.[9] Gemeinsam bieten die Mitglieder das Graduiertenprogramm CS@max planck an.[10]
49.25797.04582Koordinaten: 49° 15′ 28,4″ N, 7° 2′ 45″ O