Er steht bei Croatia Records unter Vertrag und ist durch seine Veröffentlichungen im Bereich der kroatischen Pop-Folk-Musik bekannt. Seine Lieder enthalten häufig eine Mischung volkstümlicher herzegowinisch-bosnischer Elemente (z. B. Ganga und Diple) mit Elementen des Rock und Pop. Sie können dem Genre der „neu komponierten Volksmusik“ ('Newly-Composed Folk Music' – NCFM) zugerechnet werden,[1] der Quelle des Turbo-Folk.[2]
Er tritt häufig bei gemeinsamen Konzerten mit den Sängern Marko Perković „Thompson“ und Miroslav Škoro oder auch nur mit einem der beiden auf, so dass die Musiker auch als tri tenora (Die drei Tenöre) oder tri kuma (Die drei Paten) bezeichnet werden.[4][5]
Die kroatische Wochenzeitschrift Nacional zählte Bulić 2005 zu den 1.000 einflussreichsten Menschen in Kroatien (Rang 581).[6]
Nachdem er mit 20 Jahren seinen ersten Auftritt in einem jugoslawischen Club hatte, wurde zwei Jahre später erstmals das Lied Vidimo se (Wir sehen uns) aufgenommen.
1985 wanderte er nach Deutschland aus und war als Bauarbeiter tätig. Bulić hatte 1994 mit dem Album Gdje ste noćas prijatelji stari seinen Durchbruch als Sänger. In den 1990er-Jahren freundete er sich mit dem, wegen seiner als nationalistisch angesehenen Texte, umstrittenen Sänger Marko Perković „Thompson“ an.
Bulić sagt über seine Musik:
„Ja radim hrvatsku narodnu glazbu s etnoelementima, koju je kvalitetno osmislio Thompson i nipošto me se ne može trpati u isti koš sa srpskim folkom. To je gadljivo! […] Ja sam barijera od istoka prema ovamo“
„Ich mache kroatische Volksmusik mit Ethno-Elementen, die Thompson qualitätvoll produziert hat und sicher kann man mich nicht in den gleichen Korb mit serbischem Folk werfen. Das ist ekelhaft! […] Ich bin eine Barriere gegen den Osten[7]“
Privates
Bulić wurde als Sohn von Vinko Bulić und dessen Frau Ljubica geboren. Mate hat noch jüngere Brüder. Er besuchte die Volksschule in Čitluk und eine weiterführende Schule für Elektrotechnik in Mostar, mit dem Ziel eines entsprechenden Studiums.
In seiner Jugend interessierte er sich neben dem Gesang auch für den Fußball und spielte als Torhüter.
Bulić lebt seit 1985 mit seiner Ehefrau Zdravka in Frankfurt am Main. Aus der Ehe gingen die Töchter Ana und Katja hervor.
Im Dezember 2020 erkrankte Bulić schwer an Corona und wurde in ein Krankenhaus in Offenbach eingewiesen. Noch immer gesundheitlich beeinträchtigt meldete er sich acht Monate später über sein Instagram-Profil bei seinen Fans zurück.[8]
Auszeichnungen
2012 erhielt Bulić den „Kroatischen Heimatpreis“ (Večernjakova domovnica) der kroatischen Zeitung Večernji list, als Ehrenpreis für seine humanitäre Leistungen.[9]
Alben
1977: Čekaj meni rodna grudo (Warte auf mich, heimischer Boden)
1978: Što ne osta u mom srcu (Was nicht in meinem Herzen blieb)
1979: Dijelimo se ja i moja draga
1983: Šuti Đurđa (Sei leise Đurđa)
1984: Tražim ženu tebi slicnu (Ich suche eine Frau die dir gleicht)
1994: Gdje ste noćas prijatelji stari (Wo seid ihr heute nacht alte Freunde)
1997: Dodijalo pajdo
1998: Hrvatske narodne pjesme 1 (Kroatische Volkslieder 1)
2007: Kako mi je, tako mi je (Wie mir ist, so ist mir)
2011: Domu mom (Meiner Heimat)
Literatur
Catherine Baker: Sounds of the Borderland: Popular Music, War and Nationalism in Croatia since 1991. Ashgate, Farnham 2010, ISBN 978-1-4094-0337-1 (books.google.de).
↑ abReana Senjković, Davor Dukić: Virtual Homeland? Reading the Music on Offer on a Particular Webpage. In: International Journal of Cultural Studies. Nr.8/1, S.50.
↑Rory Archer: “Paint Me Black and Gold and Put Me in a Frame”: Turbofolk an Balcanist Discourse in (post) Yugoslav Cultural Space. Budapest 2009, S.32 (etd.ceu.hu [PDF] Masterarbeit, eingereicht bei der Central European University).
↑Mate i Zdravka Bulić: Braćni život kralja dijaspore. In: Gloria. 5. Dezember 2013 (gloria.hr).
↑Catherine Baker: Sounds of the Borderland: Popular Music, War and Nationalism in Croatia since 1991. Ashgate, Farnham 2010, ISBN 978-1-4094-0337-1, Fußnote 7, S.98.
↑TOP LISTA MOĆNIKA: 1000 najmoćnijih. In: Nacional. Nr.492, 19. April 2005 (nacional.hr (Memento vom 28. Dezember 2008 im Internet Archive)).
↑Saša Jadrijević Tomas: Napolju je poledica, a ja pošla bez gaćica. In: Slobodna Dalmacija. 30. Dezember 2004 (arhiv.slobodnadalmacija.hr).