Mary Beth Edelson

Mary Beth Edelson (* 6. Februar 1933 in East Chicago; † 20. April 2021 in Ocean Grove) war eine amerikanische Künstlerin, die besonders für ihre Installationen, Performances und Fotografien bekannt war. Sie stand als Pionierin 20 Jahre an der Spitze der feministischen Kunstbewegung und setzte sich dafür ein, dass mehr Werke von Künstlerinnen in den Museen ausgestellt werden. Mary Beth Edelson gilt als Gründerin sowohl der 1976 gestarteten feministischen Gruppe „Heresies Collective“ als auch des in den 1980er Jahren gegründeten Kunstkollektivs „Guerilla Girls“, das für seine Anzeigen bekannt war, die die Diskriminierung von Frauen in der Kunst zeigten und in Museen Performances mit Gorillamasken aufführten.[1][2][3][4][5][6][7][8][9][10]

Leben

Mary Beth wurde als Tochter von Mary Lou Johnson, die in der lokalen Initiative „Essen auf Rädern“ aktiv war, und dem Arzt Albert Melvin geboren. Bereits im Alter von acht Jahren zeigte sie Interesse an Kunst. Noch während ihrer Schulzeit belegte sie 1945 Samstagskurse am Art Institute of Chicago und ging 1951, nachdem sie kurzzeitig einer zeitgenössischen Tanzgruppe beigetreten war, an die DePauw University in Greencastle (Indiana), um Kunst zu studieren. Nach einem Bachelor im Jahre 1955 setzte sie ihr Studium 1958 an der New York University fort, schloss ihre Ausbildung 1959 mit einem Master ab und unterrichtete danach für kurze Zeit am Montclair State College in New Jersey. Mary Beth Edelson wurde in der Bürgerrechtsbewegung sowie in der Frauenbewegung aktiv. Am 5. Juni 1959 heiratete sie den Rechtsanwalt Jerome M. Strauss in New York. Aus Enttäuschung über die mangelnden beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten von Frauen in Montclair zog das Paar nach Indianapolis, wo die Künstlerin die Talbot Street Art Gallery eröffnete und Präsidentin der „1444 Gallery“ wurde.

Die erste Ehe der Künstlerin endete 1964 erbittert, als ihr Ex-Mann das Sorgerecht für die 1962 geborene gemeinsame Tochter Lynn erhielt. 1964 kam ihr Sohn David zur Welt. Im Jahre 1965 heiratete sie Alfred H. Edelson, den Leiter Schreibwarenfirma Rytex Co. und Nominierungskandidat für die Demokraten im Kongress der Vereinigten Staaten. Neben dem 1966 geborenen gemeinsamen Sohn Nicholas zog das Paar auch den verwaisten Sohn von Alfred Edelsons Bruder Jerry groß. In den 60er-Jahren malte Mary Beth Edelson vorwiegend von Matisse beeinflusste häusliche Szenen mit Müttern und Kindern sowie Blumenmotive. Schockiert über das sexistische Verhalten, das ihr unter Gleichaltrigen begegnete, hielt sie 1968 ihre erste feministische Rede im Herron Art Museum.

Mary Beth Edelson gründete eine lokale Kunstvereinigung, die „Professional Artists“ in Indiana. Im Jahre 1969 zog das Paar nach Washington, D.C., wo sie an der University of Washington einen Lehrstuhl erhielt und ihre Werke regelmäßig in der Henri Gallery ausstellte.

1972 organisierte Mary Beth Edelson die erste nationale „Conference for Women in the Visual Arts“ in der Corcoran Gallery of Art, welche als ein Meilenstein feministischer Kunst galt. Die Künstlerin ließ sich zwischen 1972 und 1975 auf schamanistische Praktiken und spirituelle Rituale ein. Dabei bezog sie Bilder von Göttinnen bei der Bearbeitung ihrer Schwarz-Weiß Fotografien ein, die ihre Performance-Kunst häufig begleitete. Diese Rituale können in drei Kategorien unterteilt werden: 1. Private Performances, die sie alleine an verlassenen Orten durchführte und mit einer durch einen Timer gesteuerte Kamera aufzeichnete, 2. Rituale mit Freunden und Familie, die nicht aufgezeichnet wurden und 3. öffentliche Rituale, die sowohl ausgewählte Teilnehmer einschlossen als auch ein Publikum, das den Kunstakt bezeugen konnte und manchmal auch aufgezeichnet wurden.

1973 organisierte Edelson ein siebenwöchiges Seminar über Feminismus für das Smithsonian American Art Museum in Washington. 1975 zog Mary Beth Edelson, inzwischen wieder geschieden, mit ihrem neuen Partner, dem Künstler Robert Stackhouse, nach New York, trat der A.I.R. Gallery in der Wooster Street, der ersten feministischen Kunstgalerie in den USA bei und bezog ein Atelier, das einen Block von dieser entfernt lag. Sie blieb Mitglied bis 1985. Edelson war zudem Gründerin der „Heresies Magazine Collective“ (1976 bis 1989). 1991 war sie bei der Gestaltung der Women's Action Coalition (WAC) aktiv. 1996 engagierte sich Mary Beth Edelson in einer Gruppe zum Thema Title IX, die sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Museen einsetze.[1][2][4][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][23]

Werke

2018 archivierte das „Feminist Institute“ Edelsons Atelier in SoHo mit über 25.000 Fotografien, Protestplakaten, Wandcollagen, Korrespondenz, Kunstwerken und anderen Ephemera digital.

Die Fotos, die Mary Beth Edelson für verschiedene Projekte verwendete, waren in ihrer persönlichen Sammlung von Bildern verfügbar, die sie von feministischen Veranstaltungen und Künstlerinnen gemacht hatte, die in der feministischen Kunst aktiv waren. Ihr umfangreiches Archiv an Fotografien, die im Laufe der Jahre entstanden sind, wird als die vielleicht umfangreichste und beste visuelle Dokumentation der feministischen Kunstbewegung der 1970er Jahre gesehen, die es gibt. Viele dieser Fotografien wurden für verschiedene Forschungsprojekte und Veröffentlichungen von Historikern verwendet, die die zuvor unsichtbaren Fotografien freilegten und sie gleichzeitig für eine Vielzahl von Medien adaptierten. Zusätzlich zu den zahlreichen Fotos, die Edelson im Laufe ihrer jahrzehntelangen Teilnahme an feministischen Veranstaltungen gemacht hatte, sammelte sie auch Flugblätter, Broschüren und andere Dokumentationen. Die Fales Library and Special Collections der New York University bewahren diese Dokumente und Edelsons Archive für zukünftige Forschungen auf.[5][24]

  • 1971–1973: Woman Rising: Earth, Fotografien („Rituelle Performance“)[1][23][A 1]
  • 1972: Some Living American Women Artists/Last Supper, Poster, Museum of Modern Art, New York[1][2][25][26][27][A 2]
  • 1972–2011: Selected Wall Collage, Wandinstallation aus 146 Collagen, Tate Gallery[28][29][A 3]
  • 1972–2014: Six Story Gathering Boxes, Performance[1][30][31][32][33][A 4]
  • 1973: Woman Rising: Patriarchal Piss[34][A 5]
  • 1973: Hounds of Hell, David Lewis Gallery, New York[35]
  • 1973: O’Kevelson, Cameo[24][36][A 6]
  • 1970er Jahre: Alice Neel, Cameo[24]
  • 1974–1975: Goddess Tribe, Installation aus lebensgroßen bemalten Ausschnitten aus Sperrholz[37]
  • 1975: Moon Mout, Fotografie[24][A 7]
  • 1975: Woman Rising Higher Spirit, Porzellanmarker auf Silbergelatinedruck[1]
  • 1975–1977: Bride of the fire, Smithsonian American Art Museum, Washington[12]
  • 1976: Bringing Home the Evolution, Museum of Modern Art, New York[38]
  • 1976: Death of Patriarch/A.I.R. Anatomy Lesson, Museum of Modern Art, New York[27][39][A 8]
  • 1976: Death of Patriarchy/Heresies, Museum of Modern Art, New York[40]
  • 1976: Happy Birthday America, Museum of Modern Art, New York[41]
  • 1977: Grapceva Cave Series: Memorial Pilgrimage/See for Yourself[42]
  • 1977: Light Feet, Fotoserie[24][A 9]
  • 1977: Your 5.000 Years Are Up!, Installation[37]
  • 1978: Cliff Hanger, Fotografien[24][A 10]
  • 1978: Rising Firebird Energy, Fotografien[43]
  • 1978: The Sacred Manic Goddess Makes Tracks, Fotografien[43]
  • 1978–1984: Thunder Perfect Trickster, Performance und Kunstbuch[37]
  • 1979: Come Dressed as Your Favorite Artists, Performance[24][43][A 11]
  • 1980: Shaking the Grass, Fotografien[43]
  • 1980: Shaking the Grass, Walker Art Center, Minneapolis[44]
  • 1980: Seven Cycles: Public Rituals, Walker Art Center, Minneapolis[44]
  • 1985: Backlash, performative fotografische Arbeit aus Port Clyde[45]
  • 1985: Double Voiced[24][A 12]
  • 1985: Shape Shifters, Großes Wandgemälde in Washington[45]
  • 1987: Healing Ritual for Carolee Schneemann, Performance[43][A 13]
  • 1988: Dear Correspondent, Großes Wandgemälde in Saskatchewan[45]
  • 1992: Staged Exit, performative fotografische Arbeit aus High Falls, NY[45]
  • 1992: Springing Traps: Diversity Replacing Duality, performative fotografische Arbeit von der Widow Jane Cave in Rosendale, NY[45]
  • 1993: Sincerely Yours (Peggy Cummins)[24][A 14]
  • 1993: The Last Temptation of Lorena Bobbitt[1][7][A 15]
  • 1994: Combat Zone: HQ Against Domestic Violence, Times Square, New York[7][A 16]
  • 1994: Kali Bobbit, Skulptur[1][46][A 17]
  • 1995: Bullet Proof Apron[36]
  • 1997: Marilyn Monroe Never Got to be: Two Things at Once[1][47][A 18]
  • 1997: Right in the Kisser[1][A 19]
  • 1997–1998: Already Marked, Installation mit einem Bild von Gloria Geraham aus dem Film Heißes Eisen[45]
  • Undatiert: Ritual

Ausstellungen

Publikationen

  • Mary Beth Edelson: To dance: Paintings and drawings by Mary Beth Edelson with performance in mind, P. King Contemporary Art, Indianapolis, 1984, ISBN 978-0-9604650-1-9[70]
  • Mary Beth Edelson: Shape Shifter, Seven Mediums, 1990, ISBN 978-0-9604650-3-3

Rezeption

Nathalie Ernoult beschrieb Edelsons Kunst folgendermaßen:[12]

“In search of the lost histories of women, her photography draws on a diverse iconography spanning from Celtic myths to European Art History, Hollywood films, shamanic rituals, and religious spirituality.”

Nathalie Ernoult: Aware – Archive of Women Artists Research & Exhibitions

Die Kunsthistorikerin Lucy Lippard schrieb über Mary Beth Edelson:[42]

“Like the great goddess to whom she has dedicated her art, she has (at least) two aspects – political rage and life-giving affirmation.”

Lucy Lippard
Commons: Mary Beth Edelson – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

  1. Das Werk zeigt sechs Schwarz-Weiß-Fotografien, auf denen sich die Künstlerin auf einer Sanddüne der Outer Banks-Inseln in North Carolina auszieht. Auf dem letzten Bild sind ihre Hände triumphierend erhoben. Die weißen Lumpen, die sie getragen hat, wurden weggeworfen. Über die Fotografien zeichnete die Künstlerin esoterische Dreieckssymbole.
  2. In diesem Poster-Mockup, das sich auf Leonardo da Vincis Gemälde „Das letzte Abendmahl“ bezieht, hat die Künstlerin die Gesichter von Jesus und seinen Jüngern mit denen ihrer Freunde und Idole collagiert, darunter die Alma Thomas, Yoko Ono, Faith Ringgold, Louise Bourgeois, Helen Frankenthaler, Agnes Martin und Alice Neel. Damit erreichte Edelson, die Namen und Gesichter vieler Künstlerinnen zu präsentieren, die 1972 selten zu sehen waren. Gleichzeitig hob sie die männliche Exklusivität in diesem Kunstwerk auf. Abgesehen von Georgia O’Keeffe in der Rolle des Jesus werden alle anderen Frauen nach dem Zufallsprinzip platziert. Aus Solidarität entschied sich Edelson dafür, keine Frau in der verräterischen Rolle des Judas zu präsentieren.
  3. Das Werk untersucht die Darstellung von Frauen über Zeit und Kulturen hinweg. Die einzelnen Teile variieren in der Größe, wobei die kleinsten etwa 100 Millimeter hoch und die größten etwa einen Meter hoch und breit sind. Sie stellen imaginäre Wesen dar, die aus verschiedenen Quellen stammen, darunter antike Mythologie, Kunstgeschichte, Populärkultur, Natur und Fotografien der Künstlerin und ihrer Kolleginnen. Viele der Bilder stammen aus Edelsons langjähriger Forschung zur Figur der Göttin als Brücke zwischen Natur und Mensch. Manche Figuren aus Some Living American Women Artists tauchen hier wieder auf. Ergänzt werden zum Beispiel die mythologische Gestalt Baubo, Sandro Botticellis Venus, die Sängerin Grace Jones, Uma Thurman im Film Pulp Fiction, der konische Büstenhalter der Sängerin Madonna sowie Michelle Obama.
  4. Das interaktive Kunstprojekt versuchet eine alternative Geschichte zu kreieren mit sechs Fragengruppen in jeweils einer eigenen Sammelbox. Es gab zwei Arten von Story-Boxen: solche, die aus Leder, Farbe, Tinte, Graphit und Aquarell hergestellt wurden und Holztafeln mit Texten und Bildern zu bestimmten Themen wie Gleichstellung der Geschlechter, Sexualität, Göttinnen, Mythen und Spiritualität enthielten, und solche, bei denen es sich um eine Reihe von Papiertafeln handelte, auf denen oben Fragen eingestanzt waren und die den Betrachter zu einer handschriftlichen Antwort zu Themen wie Geschlecht, Kindheit oder Einwanderungsgeschichten von Familien (Family Integration Stories) aufforderten. Die Fragen waren unabhängig von Alter, sexuellen Vorlieben und Nationalität und verwandelten das rein Subjektive, indem sie eine kritische Masse bilden, die Generationen umspannte. Eine Box konzentrierte sich zum Beispiel auf Mythen über die „große Mutter“. Die Teilnehmer des Projekts wurden gebeten, Antworten auf Fragen wie „Wie war es, ein Junge [oder ein Mädchen] zu sein?“ und „Was hat dir dein Vater über Frauen beigebracht?“ auf Karten zu notieren. Besucher können die Antworten anderer Personen auf die Fragen lesen und eigene hinzufügen. Alle Antwortenwerden nicht nur gesammelt und archiviert, sondern auch auf Edelsons Website hinzugefügt, die zukünftigen Generationen als Zeitkapseln Einblicke in unsere Zeit zu ermöglichen. Das Werk war als „neue Geschichte“ gedacht, in der normalen Menschen zugehört wurde.
  5. Das Werk ist eins von 17 gemalten Fotos aus der Serie Woman Rising. Die Künstlerin steht nackt auf einer Sanddüne in North Carolina. An ihrem Bizeps hängen abgetrennte männliche Köpfe und über ihrem Kopf ist eine wütende Wolke gekritzelt.
  6. Bei den Cameos handelt es sich um Wandcollagen aus einer Serie bearbeiteter Fotografien, die sich aus Überresten von Plakaten entwickelten und die schnell zu einem eigenen Werkkomplex wurden. Das Cameo-Format verwendet ein größeres Bild des Frauenkopfes, das entweder auf einer Reproduktion eines liegenden Aktes oder einem anderen Körper collagiert ist. Die Künstlerin verwandelt sich auf diesem Cameo in Georgia O’Keeffe und Louise Nevelson, in dem sie sich selbst in derselben Pose, demselben Gesichtsausdruck und demselben Kostüm wie ihre Vorgängerinnen fotografierte und dann weitere Farben hinzufügte. Es ist eine Hommage an Frauen, die das Leben von Frauen verändert haben.
  7. Mary Beth Edelson hat vor 1977 zahlreiche Nacktfotos in einer natürlichen Landschaft kreiert, zum Beispiel an Felsen, Hügeln, Höhlen oder Stränden. Sie hat diese Bilder oft collagiert oder gezeichnet. Ein Beispiel dafür ist dieses Werk, in dem sie mit erhobenen Armen hinter einem Felsen streht. Über ihrem Gesicht ist das Bild einer Muschel geklebt. Es wurden mehrere Versionen dieses Bildes hergestellt. Dieses Bild erschien auch als „Goddess Head/Soft“ in der Femfolio-Kollaboration zusammen mit Drucken von 19 weiteren Künstlerinnen, die alle in der Ausstellung „How American Women Artists Invented Postmodernism: 1970-75“ gezeigt wurden.
  8. Das Werk interpretiert Rembrandts Die Anatomie des Dr. Tulp mit 26 der frühesten Mitglieder von A.I.R. neu. Die Künstlerin selbst fungiert als Chefärztin, die den ersten Stich ausführt.
  9. Diese Fotoserie entstand in der Laube des Schlosses Löwenburg in Kassel und ist Teil eines größeren Projekts, das Vorschläge für Gedenkstätten für die 9.000.000 Frauen zeigte, die im christlichen Zeitalter als Hexen verbrannt wurden.
  10. Diese Fotografien gehören zu einer Serie, die aus drei oder vier Bildern von der mit einem Tuch bedeckten Künstlerin in der Natur an abgelegenen Orten in Long Island, North Carolina, Maine und Kalifornien besteht. Durch die Langzeitbelichtungen der Kamera entstanden unscharfe Bilder, die Bewegung oder Flucht suggerieren.
  11. Bei dieser Performance handelt es sich um eine Kostümparty in Edelsons Loft zu Ehren von Louise Bourgeois, die als sie selbst kam. Mendieta verkleidete sich als Frida Kahlo und Mary Beth Edelson selbst als Leonor Fini. Weitere Teilnehmerinnen waren Michelle Stuart, Joyce Kozloff, Hannah Wilke, Judith Bernstein, Anne Sharp, Susan Copper, Edit D’Ak, Barbara Moore, Patricia Hamilton, Phyllis Krim, Barbara Zucker, Poppy Johnson, Marcia Resnik und Gloria MacDonald.
  12. Während sie alltägliche Arbeitskleidung trug, machte die Künstlerin mit langer Belichtungszeit Fotos von sich selbst, die ihre Bewegungen beim Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen festhielten.
  13. Bei dieser Performance handelt es sich um ein Heilungsritual für Carolee Schneemann im Loft der Künstlerin in der Mercer Street 110 am 17. Dezember 1987, bei dem sie mit Gloria Orenstein, Clive Philpot, Elinor Gadon, Hank Gile und Maura Sheehan zusammenarbeitete. Zum Ritual erstellte Edelson ein Künstlerbuch, das den Heilungsprozess beschreibt.
  14. Die Künstlerin interessierte sich für weibliche Stereotype und konzentrierte sich auf Filmstars in Filmen der 1920er bis 1990er Jahre, wobei sie das Konzept der Femme Fatale neu bewertete. Sie brachte unter anderem Bilder von Peggy Cummins, Gena Rowlands und Grace Jones im Siebdruckverfahren auf Bretter, Leinwände und übergroße Chiffonvorhänge. Der violette Chiffondruck dieses Werks ist mit „Sincerely yours, Peggy Cummins, ‚Gun Crazy‘“ signiert und bezieht sich auf ihren gleichnamigen Film aus dem Jahr 1949.
  15. Bei diesem Werk handelt es sich um ein Buch mit 81 Zeichnungen, das auf Lorena Bobbitt referiert, die vier Jahre zuvor ihrem gewalttätigen Ehemann John Wayne den Penis abgeschnitten hat.
  16. Bei dieser Performance wurden Frauen in einem für drei Monate angemieteten Laden gezeigt, wie sie in Gewaltsituationen Selbstverteidigung anwenden konnten.
  17. Dieses Werk ist eine Skulptur einer Kali-Figur, die aus einer Schaufensterpuppe gefertigt wurde und Lorena Bobbitt als Hindu-Göttin mit mehreren Armen und einem um die Taille gebundenen Gürtel aus Messern und einem Armband aus abgetrennten Penissen in BDSM-Kleidung zeigt.
  18. Das Werk zeigt die Schauspielerin Marilyn Monroe, wie sie in einen Spiegel starrt und eine Pistole schwingt.
  19. In dem Kunstwerk ist Judy Garland mit Boxhandschuhen zu sehen.
  20. Das Projekt bot Studierenden die Möglichkeit, mit unbekannten passierenden Personen in Blickkontakt zu treten und zu sehen, was passiert. Damit sollten Barrieren von Herkunft oder Geschlecht überwunden werden. Die Performance wurde mit Foto- und Videokameras dokumentiert.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m Oliver Basciano: Mary Beth Edelson obituary. The Guardian, 23. Mai 2021, abgerufen am 20. Januar 2024.
  2. a b c Joan Marter: The Grove Encyclopedia of American Art. Band 1. Oxford University Press, 2011, ISBN 978-0-19-533579-8, S. 136–137.
  3. Mary Beth Edelson. In: Clara – Database of Women Artists. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2014; abgerufen am 21. Januar 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/clara.nmwa.org
  4. a b Mary Waldon: Artist Creates Amid Marvelous Mess - Mary Beth Edelson. The Indianapolis Star, 14. März 1967, abgerufen am 21. Januar 2024.
  5. a b Margaret Carrigan: How Women Are Using Digital Platforms to Find Parity in the Arts. The Observer, 4. Mai 2018, abgerufen am 21. Januar 2024.
  6. Delia Gaze (Hrsg.): Dictionary of Women Artists. Routledge, London 1997, ISBN 978-1-884964-21-3.
  7. a b c d Lauren O’Neill-Butler: Mary Beth Edelson – Mary Beth Edelson talks about old and new work. 10. November 2011, abgerufen am 21. Januar 2024.
  8. David Bernstein: You Can't Say That! The Growing Threat to Civil Liberties from Antidiscrimination Laws. Cato Institute, Washington 2004, ISBN 978-1-930865-60-0, S. 38.
  9. Julia Jacobs: Female Artists Made Little Progress in Museums Since 2008, Survey Finds. The New York Times, 19. September 2019, abgerufen am 27. Januar 2024.
  10. Harrison Smith: Mary Beth Edelson, provocative artist and feminist activist, dies at 88. The Washington Post, 24. Mai 2021, abgerufen am 29. Januar 2024.
  11. In New York - Marriage announcement of Mary Beth Johnson to Jerome M. Strauss. The Times, 21. Juni 1959, abgerufen am 21. Januar 2024.
  12. a b c Nathalie Ernoult: Mary Beth Edelson. In: Aware – Archive of Women Artists Research & Exhibitions. Abgerufen am 21. Januar 2024.
  13. Betsy Harris: Indiana-born artist thriving in New York City. The Indianapolis Star, 5. Januar 1986, abgerufen am 21. Januar 2024.
  14. Betsy Brockway: Artist-Housewife Aiming At 'Happiness'. The Indianapolis Star, 27. Oktober 1963, abgerufen am 21. Januar 2024.
  15. The 1444 Gallery. The Indianapolis Star, 3. Dezember 1961, abgerufen am 21. Januar 2024.
  16. Names in the news. The Indianapolis News, 23. Dezember 1964, abgerufen am 21. Januar 2024.
  17. Mabel R. Allen: Alfred H. Edelson dies. The Washington Post, abgerufen am 21. Januar 2024.
  18. Talbot Galley - Mary Beth and Alfred Edelson. The Indianapolis News, 27. Dezember 1965, abgerufen am 21. Januar 2024.
  19. Edelsons Going to Washington. The Indianapolis Star, 17. November 1968, abgerufen am 21. Januar 2024.
  20. a b J. Richard Gruber: Stackhouse. Morris Museum of Art, Augusta (Georgia) 2005, ISBN 978-1-890021-07-8, S. 45.
  21. Barbara J. Love (Hrsg.): Feminists Who Changed America, 1963-1975. University of Illinois Press, Champaign (Illinois) 2006, ISBN 978-0-252-03189-2, S. 130.
  22. Gail Levin: Becoming Judy Chicago: A Biography of the Artist. University of California, 2018, ISBN 978-0-520-30006-4, S. 209.
  23. a b Mary F. Zawadzki: Listen to the Words of the Great Mother: The Goddess Art of Mary Beth Edelson. The Journal of American Culture, 4. September 2016, abgerufen am 22. Januar 2024.
  24. a b c d e f g h i Mary Beth Edelson: In Her Studio. Google Arts & Culture, abgerufen am 28. Januar 2024.
  25. Mary Beth Edelson: Some Living American Women Artists. Museum of Modern Art, abgerufen am 24. Januar 2024.
  26. About Mary Beth Edelson. Stanford University, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 30. Januar 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lib.stanford.edu
  27. a b Kat Griefen: Considering Mary Beth Edelson’s Some Living American Women Artists. The Brooklyn Rail, abgerufen am 22. Januar 2024.
  28. Mary Beth Edelson. Tate Gallery, abgerufen am 27. Januar 2024.
  29. Mary Beth Edelson: Selected Wall Collages 1972-2011. Abgerufen am 30. Januar 2024.
  30. a b Mary Beth Edelson: Six Story Gathering Boxes (1972-2014). The Aldrich Contemporary Art Museum, abgerufen am 25. Januar 2024.
  31. Susan Dunne: Aldrich Museum Places: Artists in Conversation - part 1. Hartford Courant, 16. Oktober 2014, abgerufen am 22. Januar 2024.
  32. Aldridge Contemporary Art Museum, Mary Beth Edelson, "Story Gathering Boxes". Hartford Courant, 14. September 2014, abgerufen am 22. Januar 2024.
  33. Aldrich Museum Places - part 2. Hartford Courant, 16. Oktober 2014, abgerufen am 22. Januar 2024.
  34. Mary Beth Edelson. Art in America, 23. Februar 2017, abgerufen am 24. Januar 2024.
  35. a b Debra Lennard: Mary Beth Edelson. Frieze, 17. März 2017, abgerufen am 21. Januar 2024.
  36. a b c Story Gathering Boxes, Mary Beth Edelson. The Sentinel, Carlisle, 21. Dezember 2000, abgerufen am 22. Januar 2024.
  37. a b c Digital Exhibition: Mary Beth Edelson: Goddess Tribe (1974-75) and Artist Book, The Thunder Perfect Trickster (1978-1984),. The Feminist Institute, abgerufen am 28. Januar 2024.
  38. Mary Beth Edelson: Bringing Home the Evolution. Museum of Modern Art, abgerufen am 26. Januar 2024.
  39. Death of Patriarch/A.I.R. Anatomy Lesson. Museum of Modern Art, abgerufen am 26. Januar 2024.
  40. Death of Patriarchy/Heresies. Museum of Modern Art, abgerufen am 26. Januar 2024.
  41. Happy Birthday America. Museum of Modern Art, abgerufen am 26. Januar 2024.
  42. a b Mary Beth Edelson - Grapceva Cave Series: Memorial Pilgrimage/See for Yourself. Gallery 98, abgerufen am 25. Januar 2024.
  43. a b c d e Mary Beth Edelson: Come Dressed As Your Favorite Artist & Healing Ritual for Carolee Schneemann December 17, 1987, 110 Mercer Street. Google Arts & Culture, abgerufen am 28. Januar 2024.
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  45. a b c d e f g h MaryBeth Edelson: Art and Activism. The Feminist Institute, 24. Oktober 2019, abgerufen am 22. Januar 2024.
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  47. Marilyn Monroe Never Got to be: Two Things at Once. artnet, abgerufen am 26. Januar 2024.
  48. Artist Speaks For Monthly Literary Club. The Republic, 15. Oktober 1963, abgerufen am 21. Januar 2024.
  49. Strauss Exhibit to Open. The Indianapolis News, 8. November 1963, abgerufen am 21. Januar 2024.
  50. Karen Rosenberg: Art in Review: Mary Beth Edelson: ’22 Others’. The New York Times, 4. April 2013, abgerufen am 22. Januar 2024.
  51. Contemporary Reflections 1973-74. The Aldrich Contemporary Art Museum, abgerufen am 27. Januar 2024.
  52. Giving Myself A Five Year Retrospective. The Feminist Institute, abgerufen am 25. Januar 2024.
  53. Proposals for: MEMORIALS TO THE 9,000,000 WOMEN BURNED AS WITCHES IN THE CHRISTIAN ERA. The Feminist Institute, abgerufen am 25. Januar 2024.
  54. Art Couples II: Mary Beth Edelson and Robert Stackhouse. Museum of Modern Art, 1983, abgerufen am 21. Januar 2024.
  55. Making eye contact. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  56. Mary Beth Edelson. artnet, abgerufen am 27. Januar 2024.
  57. Making Eye Contact: The performance art of Mary Beth Edelson as public pedagogy. intellect discover, abgerufen am 27. Januar 2024.
  58. Andrea Hahn: Visiting artist ‘eyes’ unique performance at SIUC. Southern Illinois University Carbondale, 24. Februar 2010, abgerufen am 24. Januar 2024.
  59. Mary Beth Edelson: Burn in Hell. Balice Hertling, abgerufen am 26. Januar 2024.
  60. The Aldrich Contemporary Art Museum: Mary Beth Edelson: Six Story Gathering Boxes (1972–2014). The Aldrich Contemporary Art Museum, 10. Oktober 2014, abgerufen am 20. Januar 2024.
  61. Feministische Avantgarde der 1970er Jahre – Werke aus der Sammlung Verbund, Wien. Hamburger Kunsthalle, abgerufen am 24. Januar 2024.
  62. Greater New York. Museum of Modern Art, abgerufen am 22. Januar 2024.
  63. Greater Woman. Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre. Werke aus der Sammlung Verbund. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  64. Feministische Avantgarde der 1970er-Jahre. Zentrum für Kunst und Medien, abgerufen am 23. Januar 2024.
  65. Peter Backof: Mary Beth Edelson: Pionierin feministischer Kunst. Deutschlandfunk, 11. Dezember 2018, abgerufen am 27. Januar 2024.
  66. House of Arts. Abgerufen am 23. Januar 2024.
  67. Mary Beth Edelson: Shape Shifter. David Lewis Gallery, abgerufen am 26. Januar 2024.
  68. Animalesque / Art Across Species and Beings. Bildmuseet Umeå, abgerufen am 26. Januar 2024.
  69. Female Sensibility – Feministische Avantgarde aus der Sammlung Verbund. Lentos Kunstmuseum Linz, abgerufen am 23. Januar 2024.
  70. Mary Beth Edelson: To dance: Paintings and drawings by Mary Beth Edelson with performance in mind. P. King Contemporary Art, Indianapolis 1984, ISBN 978-0-9604650-1-9.
  71. Oral history interview with Mary Beth Edelson, 2009 February 1-16. Smithsonian Institution, abgerufen am 21. Januar 2024.

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