Nachdem Marie Berg, von ihrem Vater für die Bühne ausgebildet, ihre schauspielerische Tätigkeit in Pest begonnen und in Linz, Graz, Breslau etc. erfolgreich fortgesetzt hatte, trat sie 1873 in den Verband des Hoftheaters in Meiningen. Sie gehörte demselben bis 1900 an, zählte zu den verdienstvollsten Mitgliedern dieser Bühne und hat auch hervorragenden Anteil an den Gastspielreisen der Meininger genommen. Von einer stattlichen Bühnenerscheinung wirkungsvoll unterstützt, erwies sie sich als intelligente treffliche Darstellerin, die ihre Aufgaben stets mit größter Sorgfalt durchführte und Zeugnis von ihrem echt künstlerischen Empfinden, ihrer scharfsichtigen Routine, ihrer trefflichen Pointierungskunst wie ihrer vornehmen Individualität gab. Anfänglich im Fach der Heroinen wirkungsvoll verwendet, trat sie später mit Glück ins Mütterfach über, und wären von ihren Leistungen hervorzuheben: „Orsina“, „Elisabeth“, „Porzia“, „Katharina“ in „Widerspenstigen“, sowie „Herzogin“ im „Wallenstein“, „Calpurnia“ in „Julius Cäsar“, „Gertrud“ in „Tell“, „Daja“, „Frau Alving“ etc. Die Künstlerin war vermählt mit dem Grafen Adolar von Cristalnigg. Ihren bleibenden Wohnsitz hat sie in Krapina-Töplitz (Kroatien) genommen.
Marie Berg war einer von acht Darstellern, die an allen 81 Gastspielreisen des Meininger Hoftheaters zwischen 1874 und 1890 mitgewirkt haben.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Ludwig EisenbergsGroßem biographischen Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, Ausgabe von 1903.
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