Marianne Cope wurde als fünftes Kind der Eheleute Peter und Barbara Koob in Heppenheim an der Bergstraße geboren. Die Familie Koob wanderte 1839 in die Vereinigten Staaten nach Utica im US-BundesstaatNew York aus und nahm dort später den Namen Cope als anglisierte Form des Namens an.
Im Jahre 1862 trat Barbara Cope in das St.-Antonius-Kloster der nordamerikanischen Franziskanerinnen ein und erhielt zur Einkleidung den Ordensnamen Marianne. 1875 wurde Sr. Marianne zur Oberin des St.-Joseph-Hospitals in Syracuse, New York, berufen, zwei Jahre später zur Generaloberin der Ordensprovinz gewählt.
Als M. Marianne Cope vom Schicksal der im damaligen Königreich Hawaiʻi lebenden Aussätzigen erfuhr, begab sie sich mit sechs weiteren Ordensschwestern und einer Laienhelferin am 23. Oktober 1883 auf die Hawaii-Insel Molokai, nachdem zuvor 50 andere Ordensgemeinschaften einen Einsatz abgelehnt hatten. Zur damaligen Zeit wurde noch angenommen, dass Lepra tödlich und hoch ansteckend sei.[1] Dort widmete sie sich bis zu ihrem Lebensende der Pflege der Leprakranken, zu denen unter anderem der damals schon erkrankte Priester, der hl. Damian de Veuster, zählte. P. de Veuster hatte sich die Lepraerkrankung bei der Betreuung und Pflege der Kranken auf Molokai zugezogen. M. Marianne infizierte sich nicht mit der Lepra und starb nach langem Wirken auf Molokai am 9. August 1918 im Alter von 80 Jahren.
Im Dezember 2011 wurde ein Dekret Papst Benedikts über die Anerkennung eines weiteren Wunders auf die Fürbitte M. Mariannes veröffentlicht.[3] Im Kardinalkonsistorium vom 18. Februar 2012 legte Papst Benedikt XVI. die Heiligsprechung fest.[4] Sie erfolgte am 21. Oktober 2012.[5]
Literatur
Helmut Becker, Lupold von Lehsten: Mother Marianne of Molokai – Selige Barbara Koob (1838-1918). Ihre Familie und Herkunft aus Heppenheim. In: Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen (Hrsg.): Hessische Familienkunde, Bd. 28 (2005), Nr. 2, Sp. 125–130 (hier auch Faksimile und Abschrift des Taufeintrages im Kirchenbuch von St. Peter in Heppenheim a. d. B.).
Manfred Bräuer: Chronologie einer Auswanderung – Zur zehnjährigen Wiederkehr der Heiligsprechung der in Heppenheim geborenen Marianne Cope (Mother Marianne of Molokai) am 21. Oktober 2012. In: Arbeitsgemeinschaft der familienkundlichen Gesellschaften in Hessen (Hrsg.): Hessische Familienkunde, Bd. 45 (2022), Nr. 4, Sp. 175–182.
Helmut Becker (Bearb.): Sippenbuch Heppenheim a. d. B. Band IV: Die Familien von Heppenheim, Unter-Hambach, Ober-Hambach, Kirschhausen, Sonderbach, Erbach, Wald-Erlenbach, Igelsbach und Oberlaudenbach 1810-1880. Herausgegeben vom Heppenheimer Geschichtsverein e.V., Heppenheim an der Bergstraße 2017, Nr. 11035.
Werbegemeinschaft Heppenheim (Hrsg.): Bilder aus unserer Stadt: zu einem kleinen Jubiläum: 10 Jahre Fussgängerzone in Heppenheim. Werbegemeinschaft, Heppenheim 1984, DNB891191178, S. 17.
Verkehrs- und Heimatverein Heppenheim e.V. (Hrsg.): 1250 Jahre Heppenheim. Werbegemeinschaft, Heppenheim 2005, ISBN 3-00-016093-0, S. 120–121.