Luise Willer gehörte seit 1906 dem Chor der Münchner Hofoper an, dessen Chordirigent Rasbach auf ihre umfangreiche, musikalisch vortrefflich geführte und dunkel glänzende Altstimme aufmerksam wurde. Sie erhielt ihre Stimmausbildung durch Maria Hepner in München und debütierte als Solistin im Jahre 1910 mit der Partie des Annio in „La clemenza di Tito“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Den Großteil ihrer Karriere verbrachte sie an der Bayerischen Staatsoper in München, wo sie bald als eine der führenden Sängerinnen galt. Hier wirkte sie auch am 28. März 1916 als Barbara in Erich Wolfgang Korngolds „Violanta“ bei der Weltpremiere mit.
1955 nahm sie in München als Erda in „Siegfried“ Abschied von der Bühne. Sie war als Gesangspädagogin, unter anderem als Lehrerin von Ina Gerhein, Sieglinde Wagner und Hanna Ludwig tätig. Zuletzt lebte sie in Icking bei München[1][2], wo sich auf dem dortigen Waldfriedhof auch ihre Grabstätte befindet.